Zelten auf Treffen, ein Erfahrungsbericht .....
Verfasst: 11.06.2017, 18:53
ZELTEN
Laut Duden auf dem Campingplatz übernachten, campen, ein Lager aufschlagen, ein Zelt aufschlagen, im Zelt übernachten, kampieren, lagern; (österreichisch, schweizerisch) campieren; (umgangssprachlich) Camping machen; (besonders Militär oder Bergsteigen) biwakieren gehört zu einem guten Oldietreffen wie Bier und Benzingespräche.
Lange Jahre verweigerte ich mich des Lagerstättenbaus was nicht immer an eigenem Unwillen gelegen hätte. Ehr am eigenen Unvermögen vor Einpacken des Zeltes dieses auf Vollständigkeit zu prüfen. So passierte es mir gleich zu zwei Treffen das ich zwar Zelt und Überzelt dabei hatte, Heringe und Gestänge aber irgendwo zu Hause lagen. Nun: Ausreichend Alkoholika vorrausgesetzt schlief ich im Auto hervorragend. Netter Nebenefekt für meine Umgebung: Schnarchgeräusche wurden gedämpft, Gase und Ausdünstungen größtenteils eingeschlossen.
Wie dem auch sei. 4 Wochen vor dem großen Opel Rekord C / Commodore A Treffen in Endingen am Kaiserstuhl hat ein Discounter ein Zelt im Angebot. Zwei Argumente erweichten mich, dieses Angebot anzunehmen. Zum Ersten sah ich die Unmöglichkeit das Gestänge zu meinem alten Zelt in meimem strikt nach der Chaostheorie strukturierten Rumpelkeller zu finden. Zweitens fand ich die Aussicht in einem schwarzen Auto mit der großflächiger Verglasung der 60er Jahre , geparkt weitab jeglichen Schattens nach bierschwangerer Nacht bereits ab 8 Uhr morgens von der Sonne gegart zu werden wenig verlockend.
Also Zelten ! Die Anreise zum Treffen und die ersten zwei Biere liefen problemlos. Es folgte die Aufführung "Zelt Aufbauen" welche ich zu Zeiten meiner Übernachtungen im Auto genüsslich aus der Ferne mit kühlem Bier genoss. Diesmal war ich Akteur. In sengender Sonne der heißesten Gegend Deutschlands, dem Kaiserstuhl suche ich mir ein Platz (Plätzchen gibt´s später) für meinen Nestbau. Die Wurzel, die unter meiner Matraze liegt bemerke ich natürlich erst in der Nacht. Egal: Ausbreiten, Stangen einschieben, aufstellen, Haken rein und Gut ist. Nun das Einräumen. Ist es in der Sonne schon heiß genug um gefahr zu laufen auf den 20 Metern zum Bierstand zu verdursten so ist es im Zelt als werde man wie eine Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben - ohne Umluft.
Nachdem die steinalte Schaumstoffmatraze, die mich schon so viele Treffen begleitet hat ausgebreitet ist folgt Bettzeug und Reisetasche. Es gibt keinen Aufguss, also raus und ein kühles Bier zeihen.
Hartwig hat zum vierten Bier noch einen guten Rat; Ich solle doch das Zelt zu machen. Diverses Getier fände die Behausung sonst sicherlich sehr interessant. Danke Kumpel, du hast recht! Im Ofen tummeln sich bereits mehrere der fiesesten Kreaturen. Bis ich die 5 Mücken erschlagen und die 3 Grashüpfer ausgewildert habe sind die ersten 4 Biere wieder ausgeschwitzt.
Vom Bierpils (auch: Bierstand, Männerkarussell) aus beobachten Hartwig und ich eine Steigerungsform des zeltens auf Treffen: Teilnehmer die nach uns angekommen sind dürfen nun im pisswamen Sommerregen ihr Zelt aufbauen. Originalton Hartwig: "Das muß man positiv sehen. In die aufgeweichte Erde gehen die Heringe besser rein!"
Gegen 3 Uhr registriere ich wohlwollend das die Temperatur im Zelt auf ein erträgliches Maß gesunken ist. Ich begebe mich zu Bett und schlafe dank reichlicher Zufuhr von Hopfenkaltschalen auch zügig ein.
0500 Uhr: Ich finde die Wurzel
0600 Uhr: Muss Pipi. Dessorientiert taste ich im Zelt nach der Taschenlampe bis die Erkenntnis an die Großhirnrinde klopft: Die Lampe liegt noch im Auto. Ungelenk, umständlich und leise fluchend schlüpfe ich in die Schuhe, reiße an Reißverschlüssen und stolpere über Spannschnüre untermalt von der Melodie des Dschungels: Mürrengeschwirr und Raubtierbrüllen. Ach, nein! Keine Raubtiere. Die lieben Alt-Auto-Freunde schnurren in ihren Schlafsäcken. Was für ein Abenteuer.
0800 Uhr. Nachdem ich mich mit der Wurzel arangiert und zügig wieder eingeschlafen bin werde ich sanft geweckt als Irgendwer über meine Zeltschnüre stolpert und das Zelt einzureißen droht. "Ich stand vor Schreck im Zelt" trifft es nicht ganz bei ca 1,40m Deckenhöhe. Egal. Raus, Morgentoilette, Frühstück und dieses Tupperfurzloch bis zum Abend vergessen.
Samstag Abend verlief mehr oder weniger identisch. Da die Dramaturgie im Film "Zelten auf einem Autotreffen" wohl zu wünschen übrig ließ wurde ich gegen 3 Uhr von einem kräftigen Regenguß geweckt. Im Dunkeln (Ja, die Taschenlampe liegt immer noch im Auto) taste ich alle Ecken des Zeltes ab. Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein: Alles trocken. Am nächsten Morgen sehe ich Nachbarn ihre Schlafsäcke auswringen. Da hab ich ja Glück gehabt. Der Zeltabbau ist einfach: auseinander und lose in den Kofferraum. Muß ja eh zu Hause zum auslüften.
Der Sonntag darauf: Noch immer lüftet das Zelt unter dem Vordach. Meiner Angetrauten ist der Anblick mittlerweile so zuwieder das sie mir mit der spanischen Inquisition droht. Oder war es doch was Anderes? Egal. Hab´ nicht hingehört wärend ich mürrisch das Graffel griff und mich in den Garten zurück zog um das Ding artig zu verpacken. Hier nun endlich, am Schluß dieser Campingerfahrung, sozusagen als Epilog dämmert mir wieder wieso ich Zelten so gehasst habe: Es sind nicht die permanent klammen Klamotten, die Wurzeln, Mücken, fehlende Stehhöhe, das "zu warm" oder "zu kalt", das "wer hat vor meinen Eingang gekotzt" oder auch das "die Blase platzt gleich und ich finden den Reissverschluss nicht". Nein! Was ich am Zelten so hasse ist das man mindestens 3 Jahre Hogwarts besucht haben muß um das Zelt das grade noch so klein schien so zu knicken, falten, kneten oder auch anzuflehen damit es in die Verpackung ger größe einer Streichholzschachtel passt. Als würe das nicht schon schwierig genug kommt alle paar Sekunden eine kleine Windböe und macht jeden Versuch zunichte. Wüsste ich nicht genau das das Zelt dereinst in dieser Hülle verkauft wurde, ich würde die versteckte Kamera suchen. Immerhin: Ein Fehler passiert mir nicht mehr. Ich habe die Zeltstangen und Heringe als Erstes eingepackt. Den Rest erledigen Kabelbinder. Sch....ß auf die Optik. So schnell brauche ich das Zelt eh nicht mehr.....
...............das nächste mal penne ich wieder im Auto. Basta !
Laut Duden auf dem Campingplatz übernachten, campen, ein Lager aufschlagen, ein Zelt aufschlagen, im Zelt übernachten, kampieren, lagern; (österreichisch, schweizerisch) campieren; (umgangssprachlich) Camping machen; (besonders Militär oder Bergsteigen) biwakieren gehört zu einem guten Oldietreffen wie Bier und Benzingespräche.
Lange Jahre verweigerte ich mich des Lagerstättenbaus was nicht immer an eigenem Unwillen gelegen hätte. Ehr am eigenen Unvermögen vor Einpacken des Zeltes dieses auf Vollständigkeit zu prüfen. So passierte es mir gleich zu zwei Treffen das ich zwar Zelt und Überzelt dabei hatte, Heringe und Gestänge aber irgendwo zu Hause lagen. Nun: Ausreichend Alkoholika vorrausgesetzt schlief ich im Auto hervorragend. Netter Nebenefekt für meine Umgebung: Schnarchgeräusche wurden gedämpft, Gase und Ausdünstungen größtenteils eingeschlossen.
Wie dem auch sei. 4 Wochen vor dem großen Opel Rekord C / Commodore A Treffen in Endingen am Kaiserstuhl hat ein Discounter ein Zelt im Angebot. Zwei Argumente erweichten mich, dieses Angebot anzunehmen. Zum Ersten sah ich die Unmöglichkeit das Gestänge zu meinem alten Zelt in meimem strikt nach der Chaostheorie strukturierten Rumpelkeller zu finden. Zweitens fand ich die Aussicht in einem schwarzen Auto mit der großflächiger Verglasung der 60er Jahre , geparkt weitab jeglichen Schattens nach bierschwangerer Nacht bereits ab 8 Uhr morgens von der Sonne gegart zu werden wenig verlockend.
Also Zelten ! Die Anreise zum Treffen und die ersten zwei Biere liefen problemlos. Es folgte die Aufführung "Zelt Aufbauen" welche ich zu Zeiten meiner Übernachtungen im Auto genüsslich aus der Ferne mit kühlem Bier genoss. Diesmal war ich Akteur. In sengender Sonne der heißesten Gegend Deutschlands, dem Kaiserstuhl suche ich mir ein Platz (Plätzchen gibt´s später) für meinen Nestbau. Die Wurzel, die unter meiner Matraze liegt bemerke ich natürlich erst in der Nacht. Egal: Ausbreiten, Stangen einschieben, aufstellen, Haken rein und Gut ist. Nun das Einräumen. Ist es in der Sonne schon heiß genug um gefahr zu laufen auf den 20 Metern zum Bierstand zu verdursten so ist es im Zelt als werde man wie eine Tiefkühlpizza in den Ofen geschoben - ohne Umluft.
Nachdem die steinalte Schaumstoffmatraze, die mich schon so viele Treffen begleitet hat ausgebreitet ist folgt Bettzeug und Reisetasche. Es gibt keinen Aufguss, also raus und ein kühles Bier zeihen.
Hartwig hat zum vierten Bier noch einen guten Rat; Ich solle doch das Zelt zu machen. Diverses Getier fände die Behausung sonst sicherlich sehr interessant. Danke Kumpel, du hast recht! Im Ofen tummeln sich bereits mehrere der fiesesten Kreaturen. Bis ich die 5 Mücken erschlagen und die 3 Grashüpfer ausgewildert habe sind die ersten 4 Biere wieder ausgeschwitzt.
Vom Bierpils (auch: Bierstand, Männerkarussell) aus beobachten Hartwig und ich eine Steigerungsform des zeltens auf Treffen: Teilnehmer die nach uns angekommen sind dürfen nun im pisswamen Sommerregen ihr Zelt aufbauen. Originalton Hartwig: "Das muß man positiv sehen. In die aufgeweichte Erde gehen die Heringe besser rein!"
Gegen 3 Uhr registriere ich wohlwollend das die Temperatur im Zelt auf ein erträgliches Maß gesunken ist. Ich begebe mich zu Bett und schlafe dank reichlicher Zufuhr von Hopfenkaltschalen auch zügig ein.
0500 Uhr: Ich finde die Wurzel
0600 Uhr: Muss Pipi. Dessorientiert taste ich im Zelt nach der Taschenlampe bis die Erkenntnis an die Großhirnrinde klopft: Die Lampe liegt noch im Auto. Ungelenk, umständlich und leise fluchend schlüpfe ich in die Schuhe, reiße an Reißverschlüssen und stolpere über Spannschnüre untermalt von der Melodie des Dschungels: Mürrengeschwirr und Raubtierbrüllen. Ach, nein! Keine Raubtiere. Die lieben Alt-Auto-Freunde schnurren in ihren Schlafsäcken. Was für ein Abenteuer.
0800 Uhr. Nachdem ich mich mit der Wurzel arangiert und zügig wieder eingeschlafen bin werde ich sanft geweckt als Irgendwer über meine Zeltschnüre stolpert und das Zelt einzureißen droht. "Ich stand vor Schreck im Zelt" trifft es nicht ganz bei ca 1,40m Deckenhöhe. Egal. Raus, Morgentoilette, Frühstück und dieses Tupperfurzloch bis zum Abend vergessen.
Samstag Abend verlief mehr oder weniger identisch. Da die Dramaturgie im Film "Zelten auf einem Autotreffen" wohl zu wünschen übrig ließ wurde ich gegen 3 Uhr von einem kräftigen Regenguß geweckt. Im Dunkeln (Ja, die Taschenlampe liegt immer noch im Auto) taste ich alle Ecken des Zeltes ab. Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein: Alles trocken. Am nächsten Morgen sehe ich Nachbarn ihre Schlafsäcke auswringen. Da hab ich ja Glück gehabt. Der Zeltabbau ist einfach: auseinander und lose in den Kofferraum. Muß ja eh zu Hause zum auslüften.
Der Sonntag darauf: Noch immer lüftet das Zelt unter dem Vordach. Meiner Angetrauten ist der Anblick mittlerweile so zuwieder das sie mir mit der spanischen Inquisition droht. Oder war es doch was Anderes? Egal. Hab´ nicht hingehört wärend ich mürrisch das Graffel griff und mich in den Garten zurück zog um das Ding artig zu verpacken. Hier nun endlich, am Schluß dieser Campingerfahrung, sozusagen als Epilog dämmert mir wieder wieso ich Zelten so gehasst habe: Es sind nicht die permanent klammen Klamotten, die Wurzeln, Mücken, fehlende Stehhöhe, das "zu warm" oder "zu kalt", das "wer hat vor meinen Eingang gekotzt" oder auch das "die Blase platzt gleich und ich finden den Reissverschluss nicht". Nein! Was ich am Zelten so hasse ist das man mindestens 3 Jahre Hogwarts besucht haben muß um das Zelt das grade noch so klein schien so zu knicken, falten, kneten oder auch anzuflehen damit es in die Verpackung ger größe einer Streichholzschachtel passt. Als würe das nicht schon schwierig genug kommt alle paar Sekunden eine kleine Windböe und macht jeden Versuch zunichte. Wüsste ich nicht genau das das Zelt dereinst in dieser Hülle verkauft wurde, ich würde die versteckte Kamera suchen. Immerhin: Ein Fehler passiert mir nicht mehr. Ich habe die Zeltstangen und Heringe als Erstes eingepackt. Den Rest erledigen Kabelbinder. Sch....ß auf die Optik. So schnell brauche ich das Zelt eh nicht mehr.....
...............das nächste mal penne ich wieder im Auto. Basta !