Mühsam diskutiert das Eichhörnchen

Allgemeines Gequatsche, Off Topic und Small Talk
Graf Vlad
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Beitrag von Graf Vlad »

chromgoeder hat geschrieben:Also ICH weiß jetzt ehrlich gesagt überhaupt nicht mehr, ob ICH, bzw. mein Coupe, dann hier noch erwünscht bin.
Denn "historisch bewußt" ist mein Werk wohl nicht.

Als "Ausdruck gesellschaftlicher Moden / Tendenzen" sehe ICH jedoch durchaus eine Entsprechung......
Fahrzeuge im Stil der Achtziger und frühen Neunziger sind durchaus Fahrzeuge, die ein Stück Kulturgut vergangener Epochen darstellen. Der Wagen von Lothar F. repräsentiert den Umgang mit unseren Fahrzeugen in den Achtzigern quasi in Reinkultur. Er repräsentiert die dem Umgang mit diesen Fahrzeugen in Liebhaberhänden 10 – 20 Jahre nach dem Bauende. Dein Wagen repräsentiert einen etwas anderen Stil ein paar Jahre später.

Beide Wagen sind nicht epochengerecht für die Siebziger, aber allemal für die Achtziger und späten Neunziger. Für den Wagen von maatin gilt das Gleiche wie für den Wagen von Lothar. Sie sind für eine historische Betrachtung durchaus nicht uninteressant. Aber eher für das Kapitel "Wie ging es in vierter Hand weiter?"

Die Aufarbeitung dieser Epoche ist sicher ausgesprochen interessant (wenn auch für mich nur in zweiter Linie). Es gibt sicher eine Menge Aspekte, unter denen die Betrachtung von Customs der Prä-Motoraver-Ära sehr interessant und eine Bereicherung für die historische Betrachtung ist. In meinen Augen ist aber der Weg von Opel zurück zum Motorsport und die Auswirkungen auf die Modellpalette der Sechziger und frühen Siebziger interessanter.

Sebastian möchte, wenn ich ihn richtig verstanden habe, sein eigenes Forum aufmachen. Das finde ich okay, wenn mein Forum dadurch von Motoravern und anderem unhistorischen Umgang mit alten Autos verschont bleibt (jeder Hausbesitzer ist froh über einen gut funktionierenden Blitzableiter). :D

Aus meiner Sicht sind belegt historische Custom-Fahrzeuge sehr interessant, weil sie nicht das Industriedesign, sondern die Adaption desselben im Volk darstellen. In meinen Augen haben diese Fahrzeuge eher ein H-Kennzeichen verdient als viele neuere Fahrzeugrenovierungen.

Meines Erachtens haben Custom-Fahrzeuge der Siebziger bis Mitte der Neunziger durchaus eine historische Aussage (ebenso wie ein 30 Jahre altes Hot Rod).

Viele Grüße,
Thorsten


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matthes
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Beitrag von matthes »

Ohh, was geht den hier ab. Da ist man mal eineinhalb Tage nicht im Forum, und schon ist man hier ein " Treadstarter " in dem mehrere User auch noch gebannt werden. Ich wollte dem dematerialisierer lediglich den Nudelholzsmiley zeigen ( ohne persönliche Wertung der Tatsache etwaiger Umbauten. )
Ich bin der Meinung das man Reparaturen / Umbauten durchaus kontrovers diskutieren kann und darf. Ein sperren von Usern halte ich bei Beleidigungen für sinnvoll. Generell halte ich im Internet eine gepflegte Umgangsform von allen Beteiligten für notwendig. Wenn Themen ironisch angegangen werden, sollte das auch ( z. B. durch Smileys ) für jeden ersichtlich sein.
So wie es ist, darf jeder mit seinem Wagen ( Eigentum ) machen was er will. Auch wenn es andere stört. Kann man natürlich auch sagen, das jeder mit seinem Forum machen kann, was er will. Aber ich finde es besser und belebender, wenn andere viele verschiedene Meinungen und Umsetzungen zu dem Thema Auto ( oder was auch immer ) haben.
Ich jedenfalls lese gerne die Beiträge anderer Mitglieder, auch wenn nicht alles meine Meinung teilt.
Graf Vlad
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Beitrag von Graf Vlad »

matthes hat geschrieben:Ich jedenfalls lese gerne die Beiträge anderer Mitglieder, auch wenn nicht alles meine Meinung teilt.
In dem Fall, dass beide Positionen sich gegenseitig tolerieren, gebe ich dir Recht. Wenn eine Position sich über die andere Meinung lustig macht ohne sie auch nur zu tolerieren, sehe ich das anders.

Wenn eine Fraktion sich selbst gegenüber immer Toleranz für ihre "Kreativität" fordert, ohne sie auch selbst auszuüben, sehe ich Handlungsbedarf! 8)

Bei mir jedenfalls ist mittlerweile das Interesse an der (geschichtlichen) Erkenntnis größer als das Interesse an irgendwelchen aktuellen Fahrzeugveränderungen (bis hin zu neuen Kotflügelschrauben).
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matthes
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Beitrag von matthes »

In dem Moment, wo der eine sich über den anderen lustig macht, wird es als Beleidigung angenommen.
Ich habe mal einen TV Bericht über Porsche Fahrer gesehen, bei der Jury wurden sämtliche Einzelteile genau unter die Lupe genommen, ob diese dem jeweiligen Baujahr zuzuordnen sind, wenn nicht ( also spätere Ersatzteile ) gab es deutlichen Punktabzug. Ich fand das ehrlich gesagt etwas kleinlich, dachte mir aber bei Leuten die einen Porsche fahren ( und Geld keine Rolle zu spielen scheint ) aber ein wesentliches Kriterium, um überhaupt unterschiedliche Bewertungen der vorgestellten Fahrzeuge zu erhalten. Ansonsten hätten die Fahrzeuge nämlich alle 100 Punkte erhalten und es hätte bei der Preisverleihung nur 1. Plätze gegeben.
Bei einem " runtergerittenem Opel " der mit viel persönlichem Engagement und meist nur begrenztem Geld wieder auf die Straße gelangt, mache ich da deutliche Abstriche. Allein die Lackierung ist meistens nicht mehr original ( 40 Jahre draussen parken machen sich halt bemerkbar ). Bei Porsche Eigentümern steht meistens auch eine Garage zur Verfügung.
Ein Opel ist halt ein Gebrauchsgegenstand, und jeder alte Opel ist heute um so wertvoller, weil die meisten Leute ihn nur als Nutzfahrzeug benutzt haben. Bei den Luxusmarken ist das anders. Ich freue mich über jeden alten Opel, auch wenn ich mit den Modifikationen nicht einverstanden bin.
Mich ärgern z. B. die Breitreifen, mit umgelegten Radhäusern an den klassischen Fahrzeugen. Das sind deutliche Eingriffe in die Karosserie, welche nicht mehr änderbar sind.
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

matthes hat geschrieben:In dem Moment, wo der eine sich über den anderen lustig macht, wird es als Beleidigung angenommen.
Ja, das stimmt. In diesem Punkt bin ich leider auch eher "alttestamentarisch" veranlagt (Auge um Auge, Zahn um Zahn). Da viele User diese Problematik nicht so sehen (zumindest solange sie selbst nicht betroffen sind), erscheine ich in deren Augen oft als Aggressor.

Sicher bin ich kein "Kind von Traurigkeit", wenn es darum geht, Zusammenhänge zur Verdeutlichung überspitzt darzustellen. Aber der Hintergrund ist allein die Verdeutlichung von Zusammenhängen. Das verstehen viele User nicht, bzw. ihre Gedankengänge laufen in eine weniger abstrahierende Richtung.

matthes hat geschrieben:Ich habe mal einen TV Bericht über Porsche Fahrer gesehen, bei der Jury wurden sämtliche Einzelteile genau unter die Lupe genommen, ob diese dem jeweiligen Baujahr zuzuordnen sind, wenn nicht ( also spätere Ersatzteile ) gab es deutlichen Punktabzug. Ich fand das ehrlich gesagt etwas kleinlich, dachte mir aber bei Leuten die einen Porsche fahren ( und Geld keine Rolle zu spielen scheint ) aber ein wesentliches Kriterium, um überhaupt unterschiedliche Bewertungen der vorgestellten Fahrzeuge zu erhalten. Ansonsten hätten die Fahrzeuge nämlich alle 100 Punkte erhalten und es hätte bei der Preisverleihung nur 1. Plätze gegeben.
Das Problem das ich in diesen Kreisen sehe ist, dass zwar oft das Baujahr des Teils begutachtet wird, aber eher selten der authentische Zustand. "Frisch lackiert" wird nicht selten als höherwertiger im Vergleich zu einem authentischen Teil mit Alterungsspuren angesehen. In diesem Moment ist es eher Interesse an einem Fetisch als Interesse an der Geschichte/geschichtlichen Entwicklung.

matthes hat geschrieben:Bei einem " runtergerittenem Opel " der mit viel persönlichem Engagement und meist nur begrenztem Geld wieder auf die Straße gelangt, mache ich da deutliche Abstriche. Allein die Lackierung ist meistens nicht mehr original ( 40 Jahre draussen parken machen sich halt bemerkbar ). Bei Porsche Eigentümern steht meistens auch eine Garage zur Verfügung.
Grade eine gealterte Lackierung finde ich (solange sie nicht substanzgefährdend ist) besonders attraktiv!

Opel hat in der Veränderung der Produktionsprozesse und deren Rückwirkung auf das Produkt selbst vermutlich einen bedeutend höheren Stellenwert als Porsche. Der materielle Wert eines Porsche war halt schon immer bedeutend höher als bei einem Opel. Allerdings sind auch die Ersatzteilkosten bedeutend höher! :o

Mich ärgern zwar die umgelegten Radläufe auch, wenn ich sie bemerke, als bedeutend fataler empfinde ich aber beispielsweise Überziebleche, die anstatt der originalen (wenn auch verrosteten) Radläufe (komplett ) eingesetzt wurden. Mit so einer Aktion kann man im Prinzip ein komplettes Seitenteil versauen, selbst wenn die Schweißung an sich handwerklich perfekt ist! :o

Ich freue mich zwar nicht immer zwangsläufig über jeden alten Opel den ich sehen. Aber über einen alten Opel, der mit über den Weg fährt und der sichtbar gealterten Lack hat, freue ich mich tierisch!

Auch Modifikationen, die zeittypisch sind, freuen mich. Ein authentisches und noch dichtes/funktionsfähiges Baumatkt-Glasdach in einem Wagen aus den Achtzigern finde ich wirklich genial! Wer sich das leisten konnte, hatte sowas in den Achtzigern zu (gefühlten) über 50 %! ;)

Der Begriff/Charakter einer Ware als Zeitzeuge ist in meinen Augen eigentlich der wichtigste "Wesenszug", den ein Produkt haben kann. Dabei ist es egal, ob das ein fabrikgebäude aus der Gründerzeit, eine Dampflok aus den Dreißigern oder ein Auto aus den Sechzigern ist.
matthes hat geschrieben:Ein Opel ist halt ein Gebrauchsgegenstand, und jeder alte Opel ist heute um so wertvoller, weil die meisten Leute ihn nur als Nutzfahrzeug benutzt haben. Bei den Luxusmarken ist das anders. Ich freue mich über jeden alten Opel, auch wenn ich mit den Modifikationen nicht einverstanden bin.
Mich ärgern z. B. die Breitreifen, mit umgelegten Radhäusern an den klassischen Fahrzeugen. Das sind deutliche Eingriffe in die Karosserie, welche nicht mehr änderbar sind.
Grade der Charakter als Gebrauchsgegenstand macht ihn als Zeitzeugen umso interessanter. Denn genau diese Gebrauchsgegenstände sagen doch viel mehr über die gesellschaftliche Entwicklung (oder Stagnation) aus als Luxusgüte, die in eine abgelegene Garage gestellt und ein halbes Jahrhundert vergessen werden (es soll da jüngst gewisse Beispiele gegeben haben)! :wink:

Worüber wir grade reden, sind wirklich Themen die mich brennend interessieren und bei denen mich der Gedanken- und Meinungsaustausch wirklich brennend interessiert. Das sind die Themen, die ich in den letzten fünf Jahren Forum massiv vermisst habe. Freut mich, dass es jetzt thematisiert wird! :D

Schade ist nur was dem vorausgehen musste, bis der gedankliche Freiraum im Forum war, dass solche Themen angesprochen werden konnten! :?

Viele Grüße,
Thorsten
"Die herrschenden Eigenschaften der Menschen sind nicht jene, welche sie zur Schau tragen, sondern im Gegenteil jene, welche sie am liebsten verbergen" (Luc de Clapiers)
Ein Satz, der speziell bei Leitfiguren beachtet werden sollte!
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Motorwagen
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Beitrag von Motorwagen »

Der Redundant hat geschrieben:
matthes hat geschrieben:
Mich ärgern zwar die umgelegten Radläufe auch, wenn ich sie bemerke, als bedeutend fataler empfinde ich aber beispielsweise Überziebleche, die anstatt der originalen (wenn auch verrosteten) Radläufe (komplett ) eingesetzt wurden. Mit so einer Aktion kann man im Prinzip ein komplettes Seitenteil versauen, selbst wenn die Schweißung an sich handwerklich perfekt ist! :o

Viele Grüße,
Thorsten
Hallo Thorsten,

kannst du das mal erklären?

Heiko
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Greaser
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Beitrag von Greaser »

snaring hat geschrieben:
Der Redundant hat geschrieben:
matthes hat geschrieben:
Mich ärgern zwar die umgelegten Radläufe auch, wenn ich sie bemerke, als bedeutend fataler empfinde ich aber beispielsweise Überziebleche, die anstatt der originalen (wenn auch verrosteten) Radläufe (komplett ) eingesetzt wurden. Mit so einer Aktion kann man im Prinzip ein komplettes Seitenteil versauen, selbst wenn die Schweißung an sich handwerklich perfekt ist! :o

Viele Grüße,
Thorsten
Hallo Thorsten,

kannst du das mal erklären?

Heiko
Hallo Heiko,

vermutlich meint Thorsten damit den etwas ausgeleierten Sickenverlauf bei den Repro-Radläufen. Macht einen Wagen hinten rum in der Tat etwas klobig, genauso wie schlecht gemachte Endspitzen, sickenlose Coupé-Schweller usw.
Aber soweit zu gehen, einen solcherart am Leben erhaltenen Wagen als gänzlich wertlos zu betiteln, würde ich nicht gehen. Wenn's der Restaurierer halt nicht besser drauf hat - man muss so ein Auto ja nicht kaufen...

Bis dann

Michael
Viele Grüße
Michael

Die Straßenverkehrsordnung verstößt gegen meinen Fahrstil!
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

Hallo Heiko,

klar kann ich das erklären! Die Reparaturbleche für Radläufe sind Überziehbleche und die Konturen dieser Rep.-Bleche müssen über die Originalkontur passen. Das bedeutet, die Form der Blechvertiefungen um den Radlauf stimmt einfach nicht. Das Blech ist je nach Hersteller mit Verwerfungen/Falten gespickt und die verhältnismäßig klare Kante zwichen Seitenteil und Radlauf fällt weniger klar und dazu oft noch unregelmäßig aus! :o

Im Grunde genommen ist der gelb markierte Bereich der einzig Brauchbare Teil der Reparaturradläufe, die ich bisher gesehen habe! :o

Bild

Wenn man nur den gelb markierten Bereich austauscht, sieht der Radlauf hinterher etwa so aus:

Bild

Es ist deutlich zu erkennen, dass die gleichmäßige und stark ausgeprägte Kontur des Radlaufs erhalten geblieben ist. Mein Hallennachbar hat da zwar ausgesprochen viel Arbeit in die Radläufe investiert, aber das Ergebnis ist für einen reparierten Radlauf hervorragend! :D


@ Greaser

Einen derart reparierten Wagen habe ich auch nicht als "wertlos bezeichnet.. Was ich gesagt habe, war mit anderen Worten ausgedrückt: Solch ein Radlauf beeinflusst grade bei sonst guten Fahrzeugen den Gesamteindruck sehr nachteilig, wenn man einen Blickwinkel wählt, in dem der Radlauf sichtbar ist.

Hätte ich das aber in dieser Ausführlichket geschrieben, wäre der Beitrag ja noch länger geworden! :wink:

Viele Grüße,
Thorsten
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Motorwagen
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Beitrag von Motorwagen »

ok Danke.
Es ging um die Rep-Blechformen.
Das ist ja der Grund warum ich versuche keine zu nehme :wink:
oder sie halt umbaue bis sie stimmen.

Gruß
Heiko
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Motorwagen
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Beitrag von Motorwagen »

@ Thorsten
Ich möchte jetzt hier auch noch mal meine Meinung zu der Eskalation äußern, möchte niemanden belehren und hoffe ein paar Denkanstösse geben zu können.
Ich kenne dich nicht persönlich daher werde ich einen Teufel tun und mir eine Meinung bilden, nur finde ich es extrem schade das dieses Forum so zerbröselt. Ich spreche hier für mich und ich denke dass ich sagen kann dass ich schon verstehe was du willst und um was es dir geht, ums Prinzip. Nur da du ja nicht auf den Kopf gefallen scheinst weißt du doch genau was die anderen mit dem Ausdruck „original“ meinen. Jetzt werde ich mal ein paar Beispiele zur besseren Verständlichkeit anführen. Ich habe mich früher darüber aufgeregt wenn Leute davon sprachen dass sie einen „Jeep“ haben und einen Geländewagen meinten bis ich merkte dass ich zu Papiertaschentücher jeglicher Marke Tempo sagte. Also man sieht das viele Dinge im Sprachgebrauch verfälscht werden bzw. andere Ausdrücke dafür benutzt werden. Dann müsstest du dich doch glücklich schätzen können dass du in so einem Forum andere Leute diese Dinge aufzeigen könntest. Nur zum einen denke ich dass deine Wortwahl und Ausdrucksweise die selben Probleme haben wie die der Politiker, sie werden von vielen schlichtweg nicht verstanden. Würde jemand nachfragen würde er dazu noch als zu dumm dastehen (wie früher in der Grundschule) und viele haben auch keinen Bock so langatmige Texte mit etlichen Fremdwörtern zu lesen. Zum weiteren erinnert mich dein Stil etwas an radikale Religionen, „wenn du dich nicht gleich bekehren lässt dann schlag ich dich halt tot“. Menschen entwickeln sich aber das braucht auch Zeit, ich breche auch immer zusammen wenn aus einem (für mich) schönes Fahrzeug ein Fastnachtsumzugwagen gemacht wird. Geht man die Leute aggressiv an werden sie einen Teufel tun und es ändern. Ist doch bei jedem so, wenn dich einer anbläfft schenkst du seinen Worten doch auch nicht so viel Gewicht.
Dann möchte ich dir noch sagen das nicht jeder den selben Anspruch hat, damit umzugehen wenn Menschen diese Latte nicht so hoch legen ist schwer, aber es nicht zu akzeptieren wird dich krank machen. Ich fräse Schweißpunkte nach das es so aussieht als wenn es gepunktet wäre weil es mein Anspruch an die Originalität ist, andere sagen ganz einfach das ich spinne.
Ich hoffe du nimmst dir die Zeit das mal zu lesen und denkst mal in Ruhe drüber nach.

Gruß
Heiko
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

Ja, es ging allein um die fatale Form vieler Nachfetigungsbleche. Das Nachdengeln ist vermutlich kaum weniger aufwendig, als den Radlauf direkt aus einer glatten Blechtafel zu klopfen.

Viele Grüße,
Thorsten
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buckrodgers61
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Beitrag von buckrodgers61 »

@ Thorsten

ich habe mal versucht halbwegs den Anschluß an diesen Thread zu bekommen, was aufgrund einiger Äußerungen hier nicht gerade einfach war.

Deine Meinung zu den Fahrzeugen, um die es hier geht, kann ich zu 100% nachvollziehen. Einfach aus dem Grunde, weil ich durch einen Freund, der sich im Oldtimersegment mittlerweile einen Namen nicht nur um Rennsport sondern auch mit einer Spezialwerkstatt für historische Automobile gemacht hat.

Er selber hat auch Jahrelang sein Fahrzeug (einen NSU TT) immer wieder zurechtgebastelt des Fahrens wegen, und hat dabei auch kaum Kosten gescheut um den Wagen immer wieder auf die Rennstrecke zu bekommen.

Durch die Jahre, genau wie bei Dir, hat er mittlerweile ein etwas anderes Bild von "alten" Autos - und JA - es geht um die Originalität so wie du dies hier beschreibst. Mittlerweile habe ich meinen Rekord nun auch schon recht lange, aber Original ist etwas anderes :roll:

Ich teile Deine Meinung (vielleicht bis auf einige Kleinigkeiten), da ich genau diese Haltung bei meinem Freund wiederfinde. Und er ist damit auf dem richtigen Wege. Früher hat er wirklich an jedem Auto "rumgeschraubt", mittlerweile hat er wirklich hochpreisige und auch bis zur letzten Originalschraube zurückversetze Fahrzeuge vor sich, wo die Eigentümer aus Gründen der Originalität sich eher das Getriebe für mehr als das doppelte an Kosten wiederherstellen lassen, als auf ein gleichwertiges Gutes zurückzugreifen nur eben um ein Fahrzeug (historisch nachweisbar) mit matching numbers zu besitzen. Und auch Schrauben werden nicht einfach so getauscht, nur weil es schöner ausschaut.


diese Anmerkung dient der Kritik auch denen gegenüber, die vielleicht etwas vorschnell auf einige Beiträge geantwortet haben (meine Meinung).
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

buckrodgers61 hat geschrieben:diese Anmerkung dient der Kritik auch denen gegenüber, die vielleicht etwas vorschnell auf einige Beiträge geantwortet haben (meine Meinung).
Bei "hitzigen" Diskussionen nehme ich mir auch immer vor, erst am nächsten Tag zu antworten oder zumindest ein paar Stunden zu warten, bevor ich eine Antwort zu einem kontroversen Thema schreibe. Die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit kann man ja leicht an Datum und Uhrzeit der Antworten ablesen! :? :o 8)

Tja, in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten habe ich diverse Phasen meiner Fahrzeugleidenschaft durchlaufen. Offenbar ist es wirklich so, dass die Vorliebe für bestimmte Tendenzen und Details abhängig ist von Länge und Intensität der Beschäftigung mit dem betreffenden Thema.

Es ist wirklich gut, dass ich bei dem Umgang mit Autos so langsam bin. Kaum auszudenken, wie Autos aussähen, die ich in den Neunzigern (im mehrfachen Sinn des Wortes) fertiggemacht hätte! :o
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Beitrag von Mr. Jackson »

Der Redundant hat geschrieben: Bei "hitzigen" Diskussionen nehme ich mir auch immer vor, erst am nächsten Tag zu antworten oder zumindest ein paar Stunden zu warten, bevor ich eine Antwort zu einem kontroversen Thema schreibe. Die Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit kann man ja leicht an Datum und Uhrzeit der Antworten ablesen!
Tja, der eigene Schatten ist manchmal seeehr breit...
Der Redundant hat geschrieben: Es ist wirklich gut, dass ich bei dem Umgang mit Autos so langsam bin. Kaum auszudenken, wie Autos aussähen, die ich in den Neunzigern (im mehrfachen Sinn des Wortes) fertiggemacht hätte!
Das passt gut zum oberen Zitat. Manche Dinge brauchen einfach ihre Zeit. Und das ist gut so.
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Beitrag von Der Redundant »

snaring hat geschrieben:... nur finde ich es extrem schade das dieses Forum so zerbröselt. Ich spreche hier für mich und ich denke dass ich sagen kann dass ich schon verstehe was du willst und um was es dir geht, ums Prinzip.
Hallo Heiko,

da ich nach einem "Website-Marathon" noch nicht ausreichend müde bin (und wegen diesem Maskenball in der Nachbarschaft) ist noch nicht die Zeit für "Nachtruhe". :wink:

Aber bei der Ursachenforschung für meine Motivation liegst du etwas daneben. Mir geht es nicht ums Prinzip. Meine Motivation die die Authentizität und die historische Aussagekraft. Bei meinem 2,4er mit "Schwedenkopf" überlege ich ernsthaft, ob ich das Innenleben des Motorts (2,4 Liter, Maximaldrehzahl ca. 8.200 U/min) mit C24NE-Motorblock in das Kurbelgehäuse des originalen 1,9H umsetzen zu lassen. Nächster Schritt wäre die Umarbeitung einer Kurbelwelle eines 2,1D. Die hat nämlich 85 mm Pleuelzapfenhub. Außerdem liegt mir ein Gutachten vor, dass dbilas bereits Mitte der Siebziger genau diese Dieselkurbelwellen (die ja größere Hauptlager haben) auf das Benziner-Maß umgeschliffen hat.

Andererseits frage ich mich, ob ich damit aus einer ohnehin schon großen Lüge (Sprint mit Commo-GS/E-Karosse die auch noch lackiert werden muss) eine noch viel größere Lüge mache? Auf der anderen Seite steht die Frage "Lohnt sich das überhaupt?". Letztendlich handelt es sich ja doch nur um eine "Oldtimer-Darstellerin" und nicht um ein zumindest ansatzweise authentisches Fahrzeug! :o

... außerdem hat der Schwedenkopf die Kennzeichnung "X2o-G2" was nach meinen Informationen auf einen Kopf aus dem Opel-Nachbau des Schwedenkopfs aus den Achtziger (Manta 200 Rallye-Gruppe B) hindeutet. Ein weiterer Hinweis ist, dass die Ansaugbrücken für die Doppelvergaser eingegossene Ersatzteilnummern haben, die mit "XO" beginnen haben . Das deutet normalerweise auf Teile hin, die über die Opel Sportbetreuung (oder so) vertrieben wurden.

Eigentlich müsste ich versuchen, einen Schwedenkopf der ersten Generation zu bekommen. Aber lohnt sich das bei einem "Patchwork-Sprint"? :icon_denk_01

Hach schrecklich: Fragen über Fragen! :?
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