Opel restauriert(e) schon 1945

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Dennis J.
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Beitrag von Dennis J. »

Moin,

im Opel Jahrbuch 2000 ist ein Bericht über den Wiederaufbau bei Opel zwischen 1945 und 1950.
Da Rüsselsheim in der amerikanischen Besatzungszone lag, wurden bei Opel zwischen 1945 und 1948 laut diesem Bericht 1.516 deutsche und amerikanische Automobile repariert und "wie neu" ans US-Militär ausgeliefert. Es soll sich unter anderem um Chevrolet, Ford und Plymouth der Modelljahre 1941/42 gehandelt haben, überwiegend viertürige Limousinen.
Opel soll somit zur damaligen Zeit der wichtigste Reparaturbetrieb für die Amerikaner in Deutschland gewesen sein. Und bei Opel war man womöglich froh, auf diesem Wege an zusätzliche Arbeit zu kommen.

Gruß
Dennis


iwes69
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Beitrag von iwes69 »

snaring hat geschrieben: Und davon ist ein Teil nach Holland verkauft worden ? :shock:
Christian du musst da nochmal nachschauen
Ist das Buch "Opel Militärfahrzeuge" gut?
Ich war am überlegen ob ich es mir zulegen soll.

Gruß
Heiko
So, hab nachgeschaut: Das Bild ist doch tatsächlich in "Opel Militärfahrzeuge" Seite 142. 160 Kapitäne aus US-Beständen warten dort 1957 auf die Ausfuhr nach Holland. Aufgenommen bei Oeding / Kreis Stadtlohn.
Also Heiko, kaufen das Buch! Lohnt sich! :o :wink:

Christian
There is no power assist on the Opels so don't expect one finger Detroit stearing. (US-Opel Classic Community)
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

snaring hat geschrieben:Zum Beispiel wird ja immer gesagt wie fortschritlich Opel war in Bezug auf Motorsport und das deshalb ja schon so früh die Rennstrecke gebaut wurde.
Letztendlich war Motorsport sowohl in der Kaiserzeit, als auch jetzt ein teures und populäres Marketing-Mittel. Mehr nicht! Opel hat damals schon verstanden, dass über die Demonstration der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit der Fahrzeuge höhere Stückzahlen davon verkauft werden konnten.

Da sich die (damals) "großen Drei" Automobilhersteller in den USA darauf verständigt hatten, dieses Marketingmittel zur Marketing-Kostenbegrenzung nicht mehr einzusetzen, galt das für Opel ab der Übernahme durch GM natürlich auch für Opel.

Eine Abkehr von dieser Politik erfolgte im Dritten Reich mit dem Bau von einer kleinen Anzahl von Geländesportwagen. Allerdings ist das fast weniger als Motorsport, denn viel eher als gedankliche und handwerkliche Kriegsvorbereitung zu sehen! :o

Erst in den späten Sechzigern erfolgte wieder eine semi-offizielle Annäherung an das Thema Motorsport. Die "Schwarze Witwe" war ein nicht offiziell genehmigtes, aber von sehr weit oben im Werk (nach bisheriger Quellenlage Clare McKichan) initiiertes Projekt.

Die Information, dass "das Taxi" zur Zeit des Einsatzes aus Rüsselsheim einen Schwedenkopf und keinen Kompressor hatte, darf mittlerweile als gesichert angesehen werden. Allerdings ist die weitere Geschichte bei Opel Bergmann in Wien noch nebulös.

Der Marketing-Charakter des Motorsport war allerdings in den Anfangstagen des Automobils wesentlich offensichtlicher (auch, wenn das damals noch nicht "Marketing" hieß), als heute.

Viele Grüße,
Thorsten
"Die herrschenden Eigenschaften der Menschen sind nicht jene, welche sie zur Schau tragen, sondern im Gegenteil jene, welche sie am liebsten verbergen" (Luc de Clapiers)
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Motorwagen
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Beitrag von Motorwagen »

Der Redundant hat geschrieben:
snaring hat geschrieben:Zum Beispiel wird ja immer gesagt wie fortschritlich Opel war in Bezug auf Motorsport und das deshalb ja schon so früh die Rennstrecke gebaut wurde.
Eine Abkehr von dieser Politik erfolgte im Dritten Reich mit dem Bau von einer kleinen Anzahl von Geländesportwagen. Allerdings ist das fast weniger als Motorsport, denn viel eher als gedankliche und handwerkliche Kriegsvorbereitung zu sehen! :o



Viele Grüße,
Thorsten
war das nicht auch schon so im Kaiserreich?
Da gab es doch diese rusischen Rennen (Zarrenpokal oder sowas) bei denen immer ein Offizier als Beifahrer mitgefahren ist um zu sehen wie gut die Wagen das alles wegstecken.
Als Opel sich als sehr zuverlässig erwies gab es doch auch recht große Aufträge des rusischen Militärs

Heiko
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

Ja, da gab es sicher schon vergleichbare Entwicklungen. Aber die zitierten Zeilen bezogen sich ja auf das Motorsportverbot das nach der Übernahe von Opel durch GM ausgesprochen wurde (ich glaube, das war direkt 1928).

Meine Zeiten spielten auf den, in den Dreißigern forcierten Geländesport ("Gelände- und Prüfungsfahrten) an. Reichspost und Wehrmacht waren bei diesen Wettbewerben auch immer dabei. Letztendlich war das praktische Üben der Fahrten im Gelände eine Kriegsvorbereitung. Wenn man Bilder dieser Gelöndeprüfungen mit jenen aus der Frühphase des zweiten Weltkriegs vergleicht, wird man die Ähnlichkeit der Straßenverhältnisse erkennen.

Aber da ist sicher noch viel Material zu entdecken und in historische Verhältnisse einzusortieren. Jedenfalls ist das sehr spannend! :D

Viele Grüße,
Thorsten
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Beitrag von Motorwagen »

Es war halt schon immer so das Militär ein guter Kunde war, und der Rennsport war gut um Wagen zu testen und natürlich die Verkaufszahlen nach oben zu bringen.
Es gab doch auch verschiedene Auszeichnungen wie das Ritterkreuz an Mitglieder der Familie Opel wegen der guten Arbeit in der Rüstung im ersten Weltkrieg. Da war doch sowas. Ich kann mir das schon alles nicht mehr merken :cry:
Hat da Opel sich nicht sogar mal öffentlich in den 70er oder 80er Jahre davon distanziert??


Heiko
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