Öl drückt am Motor raus und Kompressionsdifferenzen

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Stehmatze
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Öl drückt am Motor raus und Kompressionsdifferenzen

Beitrag von Stehmatze »

moin zusammen, ich hab folgende Problematik am Motor. Es drück überall öl raus, sodass der Motorraum schön eingesaut wird. das Ganze scheint mit ziemlich hohen Druck zu passieren, denn es wird u.a. der Peilstab hochgedrückt. Wenn man zB bei laufendem motor den Stab rausnimmt, spuckts ziemlich raus. Die Entlüftung am Ventildeckel scheint i.O. zu sein. Daraufhin hab ich Kompression gemessen. Ergebnis: 3x 10- 10,5 bar und einmal 8,5 bar aufm Dritten. Das ist schon mal nicht so richtig gut. Die Frage ist jetzt, ob 10/11 bar generell nicht zu tief ist. Motor ist ein 20S CIH.
Und vor allem. Was ist der Grund, dass das Öl rausgedrückt wird? knapp 2 bar Druckunterschied ist auch nicht so richtig gut, oder? Kolbenringe defekt? Ist der Ventildeckel dicht?
Wäre über jegliche Hilfe ziemlich dankbar. Und auch über Eure Meinungen zum Thema.!

Schönes We!

Gruß
Matthias


...meiner ist zwar klein, aber dafür unglaublich dünn!!
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Mr. Jackson
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Beitrag von Mr. Jackson »

Hallo Matthias!

Am 3. Zylinder scheinen die Kolbenringe defekt (gebrochen) zu sein. Der Verbrennungsdruck schwindelt sich so zwischen Zylinderwand und Kolben durch -> der Druck im Kurbelgehäuse steigt dadurch stark an und das Öl sifft an allen möglichen Stellen raus.

Hier steht leider eine Motorüberholung an.

Trotzdem auch ein schönes Osterwochenende!

Gruss,
Jackson#
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Gintonic
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Beitrag von Gintonic »

Motorüberholung wäre eine Möglichkeit - die andere einfach einen
anderen gebrauchten Motor rein, Fertig. Die Kompressionsunterschiede
allein wären noch nicht so problematisch...
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

Gintonic hat geschrieben:Motorüberholung wäre eine Möglichkeit - die andere einfach einen
anderen gebrauchten Motor rein, Fertig. Die Kompressionsunterschiede
allein wären noch nicht so problematisch...
Da muss ich widersprechen: Kompressionsunterschiede von deutlich über einem bar sind durchaus problematisch und deuten auf einen verschlissenen Motor hin.

Einfach einen gebrauchten Motor reinzuhängen, kann auch problematisch enden. Aber manche Leute spielen ja gerne "russisch Roulette" mit einer unbekannten Anzahl von Kugeln! :wink:

Auf der einen Seite sind CIH-Motoren robuster als man oft denkt, auf der anderen Seite wird der Motor in absehbarer Zeit sein Ableben zelebrieren. Die Strategie könnte beispielsweise sein, eine passenden Motor besorgen und vor dem Einbau gucken was Sache ist. Den Motor neu abzudichten ist sinnvoll/notwendig. Bei Bedarf sollten auch die Lagerstellen gemessen werden. Außerdem ist es zweckmäßig, sich die Zylinderlaufflächen zu betrachten: Sind die Laufflächen eher spiegelnd, ist der Motor auch "fertig". Ist der Kreuzschliff noch deutlich zu erkennen, ist das schon mal ein gutes Zeichen!

Bild
Hier ist ein eher verschlissener Unterbau zu sehen. Man kann zwar noch Fragmente des Kreuzschliffs erkennen, aber mehr auch nicht!

Im Vergleich zu einem merklich verschlissenen Motor sehen gehonte Zylinderlaufbahnen so aus:

Bild

Bild

Unbekannte Gebrauchtteile einzubauen, kann also riskant sein.

Viele Grüße,
Thorsten
"Die herrschenden Eigenschaften der Menschen sind nicht jene, welche sie zur Schau tragen, sondern im Gegenteil jene, welche sie am liebsten verbergen" (Luc de Clapiers)
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Mr. Jackson
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Beitrag von Mr. Jackson »

Der Redundant hat geschrieben:Kompressionsunterschiede von deutlich über einem bar sind durchaus problematisch und deuten auf einen verschlissenen Motor hin.

Einfach einen gebrauchten Motor reinzuhängen, kann auch problematisch enden. Aber manche Leute spielen ja gerne "russisch Roulette" mit einer unbekannten Anzahl von Kugeln! :wink:
Yes. 100 Prozent Zustimmung. Bei 10,5 zu 8,5 bar ist eindeutig was faul. Besonders mit dem beschriebenen Überdruck im Kurbelgehäuse.

Und einen anderen gebrauchten Motor würde ich nur einbauen, wenn meiner nicht mehr zu retten ist. Sonst hängt man sich womöglich die schwarze Katze im Sack ins Auto. :wink:

Gruss,
Jackson#
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Kekimo
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Beitrag von Kekimo »

Bei mir war am Anfang ein total verölter Motor. Überall Öl.
Es gab keine Stelle, an der das Öl nicht hinausgedrück hat.

Ich habe dann nachschauen lassen. Ergebnis:

Ca. einen viertel Liter Wasser in der Ölwanne, Motor wird jetzt überholt.

Ich würde wahrscheinlich keinen neuen "gebrauchten " einbauen. Die Überholung kostet sicher Geld, aber danach weiß ich woran ich bin. Und es ist "mein Originaler" der schon immer im Auto war.

Die "schnelle" Lösung hatte ich mal an einem Audi 80: Lagerschaden, einen gebrauchten besorgt, war bereits ausgebaut, nach dem einbau und endlich in Gang bringen haben wir gemerkt, das der Motor genauso im Eimer war wie der alte. Nach ca. 5000km Exudus. War kein Spass.
Weiß ich doch nicht, frag jemand anderen!
Bild

Lirum, larum Löffelstiel!
Klingonen-Thomas
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Beitrag von Klingonen-Thomas »

*zustimm*

Wenn man sich einen gebrauchten Motor zieht, fährt doch lange zeit ein ungutes Gefühl mit. Bisweilen ist es aufgrund eingeschränkten Etats leider die einzige Option :?

Mir hat damals bei der Motorrevision auch finanziell ganz gut der Arsch geblutet (viel mit selbermachen war nich...), bin aber doch froh, daß der Wagen immer noch "matching mumbers" ist , wie die Amis sagen würden :wink:
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Driver
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Beitrag von Driver »

Die einzige noch vernünftige Aternative ist, sich nen gebraucht Motor zu besorgen, den man idealer Weise sogar noch probelaufen hört. Kompression prüfen und gut ist.

Diesen, dann zerlegen, auf verschleiss Prüfen und wieder zusammenbauen. Das gannze kostet ein bischen Arbeit und einen neuen Dichtsatz.

Ist aber preislich wie gesagt ne echte alternative vor allem wenn das Geld knapp ist.

Ein kompletter Neuaufbau ist natürlich immer die erste Wahl kost halt...

Georg
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Commodorea
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Beitrag von Commodorea »

Ich würde immer wieder ein Gebrauchen einbauen.
Klar ne überholung kostet ne menge.
Aber würde ich nicht bei einem originalen 1700 oder 1900er machen.
Die beiden Motoren gibt es wie Sand am Meer.
Sie lassen sich leicht ein einem Nachmittag umbauen.
Und schon kann man weiterfahren ohne auf Teile zuwarten und ohne Hoherechnungen vom Motorüberholer.

Gruß Stefan
Gruß Stefan aus H

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Mr. Jackson
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Beitrag von Mr. Jackson »

Commodorea hat geschrieben:Ich würde immer wieder ein Gebrauchen einbauen.
Und spätestens wenn der auch breit ist, werfen die meisten die Nerven weg und lassen dann einen der beiden überholen.
:wink: :twisted:
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Joan
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Beitrag von Joan »

das ist Motorabhängig.

Bei nem GS lohnt sich das sicher, aber wenn man einfach nur fahren will ist ein gebrauchter die schnellere und wesentlich billigere Variante.

Zumal viele "einfachere" Motoren wie Beispielsweise der 19/20 N oft ausgebaut werden um leistungstärkeren Platz zu machen. hier bekommt man oft gute Motoren vür wenig geld.

Meinen hab ich für 1 Euro bei Ebay geschossen.
absoluter topzustand

Und mit den 75 PS lebt sichs sehr gut.
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

Ja schon, aber dann hängst Du einen gebrauchten Motor rein. Nach einer Woche stellst Du fest, dass der hintere Kurbelwellendichtring nicht ganz dicht ist. Also Getriebe raus, Kupplung ab, Schwungscheibe ab und Kurbelwellensimmering getauscht. Dann der ganze Scheiß wieder rein und ab die Lucie!

Ne Woche später sifft dann das Steuergehäuse oder die Benzinpumpe oder. oder, oder. Als Student fand ich das okay, mittlerweile finde ich sowas nur noch nervig ... :? Lieber mehr Geld in die Hand nehmen und alles in Ruhe machen (und wenn man gut drankommt) ...

Viele Grüße,
Thorsten
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Commodorea
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Beitrag von Commodorea »

Mr. Jackson hat geschrieben:
Commodorea hat geschrieben:Ich würde immer wieder ein Gebrauchen einbauen.
Und spätestens wenn der auch breit ist, werfen die meisten die Nerven weg und lassen dann einen der beiden überholen.
:wink: :twisted:
Nö dann nehme ich den nächsten aus dem Regal! :lol:
Gruß Stefan aus H

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Mr. Jackson
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Beitrag von Mr. Jackson »

Commodorea hat geschrieben: Nö dann nehme ich den nächsten aus dem Regal! :lol:
:lol: :lol: :lol:
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Stehmatze
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Beitrag von Stehmatze »

...schon mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten. derzeit gehe ich einfach mal von nem defekten Kolbenring aus... Obs dann ein Austauschmotor oder eine Überholung wird, werd ich mir noch überlegen müssen... Achso: Das Einfüllen von Öl in die einzelnen Zylinder hat in der Tat den Effekt gehabt, dass der Druck ein wenig angestiegen ist... ist bereits getestet...
Was für einen Druck sollte ich denn generell beim CIH 2.0S haben. Hab im Hinterkopf 12-14 bar...Dann wären (ungeachtet der 2-bar-Differenz-Problematik) 10-11 bar generell ein wenig schwach auf der Brust, oder? Mal aus reinem Interesse gefragt... es sei denn 10 bar wären i.O. Fragen über Fragen...
...meiner ist zwar klein, aber dafür unglaublich dünn!!
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