Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

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Gerald
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Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Gerald »

Liebe Enthusiasten,

ich bastel mal wieder an meinem Commodore weil das Kardanwellenmittellager defekt war. Mache dann alles rundherum, auch die Wellendichtringe.
Habe einen neuen Simmerring am Eingangslager Differenzial zur Kardanwelle eingebaut und es ölt aus der Mutter, die ich nur handfest angezogen habe (2Nm). Muss die mit Dichtmasse eingebaut werden, oder wo ist mein Problem?
Würde mich über -wie immer kompetente- Unterstützung sehr freuen.

Gruß aus Hamburg
Gerald Lehmann


Jörg
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Jörg »

Du hast ein Faß aufgemacht, welches du selbst nicht mehr schließen kannst. Die Büchse der Pandorra.

Die Mutter muß mit einem speziellen Drehmomentschlüssel angezogen werden. Einem sogenannten Reibwert...öhm...dingens.
Das hat keine Werkstatt mehr. Weiß jetzt momentan auch nicht, wer dir da helfen kann. Vielleicht hat Matz in Flensburg eine Adresse.
Ich hab mal gelesen, daß die Spezis sich beim lösen der Mutter die genaue Anzahl der Umdrehungen merken und die Mutter nach wechsel des Simmerrings präzise genauso wieder anziehen. Aber dafür ist`s jetzt zu spät für dich, Gerald.
Gruß Jörg

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Gerald
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Gerald »

Hallo Jörg,

genau diesen Impuls brauch ich jetzt. Ich wracke ab!

Scherz!!!! Das ist doch nur Technik. Wer weiß es genau?

Gerald
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Driver
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Driver »

Hallo,

aus der Mutter selbst kann es eigentlich nicht ölen...

Wenn ich dich richtig verstanden habe hast Du die Mutter gelöst und den Flansch abgezogen, dann die Dichtung ersetzt, den Flansch aufgeschoben und die Mutter mit 2 ? Nm wieder festgezogen ? (Woher hast Du eigentlich den Wert 2 Nm ?)

Da kann ich mich Jörg nur anschliessen - das ist schlecht !
@ Jörg - du meintest ein Torsiometer vermute ich mal

Dein Ölproblem ist, das dein Flansch vermutlich nicht da sitzt wo er eigentlich hingehört - allerdings ist das dein geringstes Problem.

Lies Dir mal die entsprechende Arbeitsprozedur im WHB durch, dann verstehst Du am besten was jetzt im argen ist.

Lt. Rekord C/Commodore A WHB ist die Achse neu einzumessen.

Es gab allerdings im Kapitän WHB eine Anleitung die Dichtung ohne zerlegen zu wechseln, dies taucht auch in späteren WHB wieder auf...

Allerdings werden hier vor dem zerlegen Messungen durchgeführt und auch werden die Umdrehungen der Mutter notiert, wie Jörg schon angedeutet hat.


Dein Problem ist folgendes: In der Achse befindet sich zwischen den Trieblingslagern eine Hülse, diese wird durch definiertes Anziehen der Mutter beim Einmessen der Achse gestaucht und stellt so eine Vorspannung sicher. Durch das Entfernen der Mutter ist dies nun erledigt.

Meine Meinung: Da Du keine Aufzeichungen zum Urspungszustand hast sollte korrekterweise die Achse neu eingemessen und die Lagervorspannungen neu eingestellt werden. Das sollte jemand übernehmen, der die entsprechenden Werkzeuge und die nötigen Kenntnisse hat. Alles andere kann funkionieren oder auch nicht.

Es gibt hier im Forum bestimmt Leute die haben schon mehr HA´s gemacht als die paar dich Ich in der Hand hatte. Evtl. gibts ja Erfahrungswerte für diesen Fall...


Ich hab mir Angewöhnt mich auf anstehende Arbeiten, die ich noch nicht gemacht habe mit Werkstattunterlagen vorzubereiten um genau solche Überaschungen zu vermeiden. Verbuchs unter Shit happens - ist genau so wie wenn man bei den KAD die Würgemuttern aus den VA Lenkern schraubt und hinterher feststellt das die dann neu müssen...
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Joan
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Joan »

Den Fehler habe ich auch mal gemacht.
Soll jetzt keine Empfehlung sein, wahrscheinlich war viel Anfängerglück dabei.
Nach dem Motto, Achsen hats ja genug:
Hab die Mutter vorsichtig angezogen. Wahrscheinlich hatte ich Angst es zu fest zu ziehen. Ist leider zu lange her.
Hält glaube immer noch so, etwa 1 Tropfen pro 2Tkm Verlust?
Seit 80Tkm...
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Gerald
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Gerald »

Liebe Gemeinde,

habe die Lager vom Antriebskegelrad mit reichlich Spiel vorgefunden. Das kann eigentlich auch nicht richtig sein.

Nach Einbau des neuen Simmerrings und Einbringen des Flanschs habe ich die Mutter nicht mit Drehmomentschlüssel, sondern von Hand soweit angezogen, dass nur noch ganz leichtes Spiel im Lager ist, so wie auch Radlager eingestellt werden. Den Schrumpfring habe ich mit Sicherheit nicht gestaucht. Das WHB beschreibt nicht den Austausch des Simmerrings, sondern den Wiederzusammenbau des Differenzials mit neuer Spannhülse. Stimmt, die 2Nm beziehen sich auf die Kardanwelle an Antriebsflansch, ist aber egal, mein Drehmomentschlüssel geht eh erst bei 5Nm los.

Okay, ich werde die Flanschmutter noch einmal lösen und schauen, wo das Öl austritt.

Mal sehen, ob er danach noch fährt!

Gruß aus Hamburg

Gerald
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Durchgewurstelt »

Dir ist schon klar das kpm nicht Nm sind ?

2,0 Kpm sind ca 20NM.
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Driver
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Driver »

Gerald hat geschrieben: 20.11.2018, 10:39 Liebe Gemeinde,

habe die Lager vom Antriebskegelrad mit reichlich Spiel vorgefunden. Das kann eigentlich auch nicht richtig sein.

Nach Einbau des neuen Simmerrings und Einbringen des Flanschs habe ich die Mutter nicht mit Drehmomentschlüssel, sondern von Hand soweit angezogen, dass nur noch ganz leichtes Spiel im Lager ist, so wie auch Radlager eingestellt werden. Den Schrumpfring habe ich mit Sicherheit nicht gestaucht. Das WHB beschreibt nicht den Austausch des Simmerrings, sondern den Wiederzusammenbau des Differenzials mit neuer Spannhülse. Stimmt, die 2Nm beziehen sich auf die Kardanwelle an Antriebsflansch, ist aber egal, mein Drehmomentschlüssel geht eh erst bei 5Nm los.

Okay, ich werde die Flanschmutter noch einmal lösen und schauen, wo das Öl austritt.

Mal sehen, ob er danach noch fährt!

Gruß aus Hamburg

Gerald

Gerald,

ich will Dich in Deinem Tatendrang nicht Bremsen aber:

- Schau Dir mal die Tabelle an die Du gepostet hast und dann mach Dir mal Gedanken über den Unterschied kpm zu Nm
- Ich hab Dir Geschrieben du sollst das WHB lesen um zu erkennen was für ein Problem Du nun hast, nicht das hier der Wechsel des Simmerings beschrieben wird
- Dir ist anscheinend der Aufbau des Diffs und der Zweck der Vorspannung nicht klar - das Du die Hülse nicht gestaucht hast war klar, die Hülse wird beim korrekten Zusammenbau gestaucht und hält die Lagerspannung aufrecht - das geht halt nur 1x und dan braucht man eine neue Hülse.

- Das Anzugsmoment der Flansbefestigungsmutter geht weit über 2 oder 5 Nm hinaus - du hast ja auch erhebliche Kraft aufwenden müssen um diese zu Lösen.
- Deine Beschreibung Handfest angezogen, so wie man Radlager einstellt - ? - nicht falsch verstehen, bitte mach Dir mal gedanken an was Du gerade Arbeitest und ob das so stimmen kann...
- Nur kurz zum anziehen der Mutter - diese wird mit Gegenhalter am Flansch so weit angezogen bis der Reibwert des Trieblingszusammenbaus einen Gewissen Wert erreicht (dieser liegt im Nm Bereich) - das hat aber überhaupt nix mit dem Anzugsmoment der Mutter zu tun !

Grüße

Georg

PS: "Mal sehen, ob er danach noch fährt!" - Ja Wird er, fragt sich nur wie weit - bei dem Zusammenbau mit Handfest angezogener Mutter wird halt entweder zuerst die Kardanwelle ans Bodenblech klopfen oder deine HA Übersetung löst sich auf, ggf. mit schlagartigem Blockieren der Räder.
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Durchgewurstelt
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von Durchgewurstelt »

Recht hat er der Georg.

Ich würde die Achse nun ausbauen und zu einem Meschen bringen der Werkzeug und fähigkeit besitzt da eine andere Achse mal schnell viel Geld kostet.
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the Brain
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Re: Hinterachse Ölaustritt Mutter Kardangelenk

Beitrag von the Brain »

Es gibt einen Reibwert für neue Lager und für gebrauchte Lager. Hatten wie hier mal drüber gesprochen und dazu hats auch eine TI die es hier zu sehen hat. Mal.suchen hiee. Zuhause habe ich die wohl gespeichert. Fragen würde ich den Heiler wies weiter geht. Aber Spiel gehört da nicht rein sondern Vorspannung.
.....und Er lächelt, denn Er weiß: Das Böse siegt immer! 8)

Nix iss mir so lieb , wie der Heckantrieb........
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