Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

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fritz
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Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von fritz »

Hallo,

nach WHB muß man zum Einstellen des Zündzeitpunktes die Unterdruckleitung am Verteiler abziehen, sowie alle Zündkabel, ausgenommen Zylinder 1. Dann muß bei Anlasserdrehzahl die Markierung angeblitzt werden. Ist das so nach eurer Erfahrung die beste und richtige Vorgehensweise? In "Jetzt helfe ich mir selbst" wird mit Prüflampe eingestellt: Kurbelwelle auf Markierung, dann Verteiler drehen, bis Lampe leuchtet. Dürfte wohl auch ok sein. Ich muß gestehen, daß ich immer im Leerlauf bei abgezogener und verschlossener Unterdruckleitung geblitzt habe.

Gruß
Fritz


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Joan
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von Joan »

Naja Ohne Blitzlampe is halt die Notlösung und geht auch nur wenn nix elektronisches Verbaut ist alsomit Unterbrecher.

Dann gibts die Markierung am Schwungrad oder an der Riemenscheibe.
Am schwungrad dann noch entweder einen Dorn bei frühen der bei 0° also OT ist oder einen Pfeil, leicht versetzt 5° früh bei späteren.
Gibts ne TI dazu.

Frühe Modelle reagiert der Verteiler schon auf Drehzahlen unter 1000 Umin.
Dann mit Anlasserdrehzahl blitzen.
Dabei die Zündkerzen rausschrauben ABER die Kabel dranlassen und auf Masse legen sonst kannst du dir die Spule kaputt machen weil der Funke irgendwo die Isolierung durch haut.

Bei späteren Modellen kann man mit Leerlaufdrehzahl abblitzen da der Verteiler erst ab etwa 1000 sich verstellt.

Unterdruck immer abklemmen.
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fritz
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von fritz »

Joan hat geschrieben: 07.05.2021, 17:36 Naja Ohne Blitzlampe is halt die Notlösung und geht auch nur wenn nix elektronisches Verbaut ist alsomit Unterbrecher.

Dann gibts die Markierung am Schwungrad oder an der Riemenscheibe.
Am schwungrad dann noch entweder einen Dorn bei frühen der bei 0° also OT ist oder einen Pfeil, leicht versetzt 5° früh bei späteren.
Gibts ne TI dazu.

Frühe Modelle reagiert der Verteiler schon auf Drehzahlen unter 1000 Umin.
Dann mit Anlasserdrehzahl blitzen.
Dabei die Zündkerzen rausschrauben ABER die Kabel dranlassen und auf Masse legen sonst kannst du dir die Spule kaputt machen weil der Funke irgendwo die Isolierung durch haut.

Bei späteren Modellen kann man mit Leerlaufdrehzahl abblitzen da der Verteiler erst ab etwa 1000 sich verstellt.

Unterdruck immer abklemmen.

Vielen Dank, Joan! Du greifst genau die Themen auf, die mich zu dieser eigentlich trivialen Frage nach dem Zündung Einstellen getrieben haben. Markierungen sind mir klar.

1. WHB schreibt, "alle Zündkabel außer Zyl. 1 abziehen". Du bestätigst meine Bedenken bzgl. Zündspule.
2. Die Fliehkraftverstellung soll laut Antwort auf einen Leserbrief in einer länger zurückliegenden OM schon bei sehr niedrigen Drehzahlen einsetzen. Daher wird von Einstellen im Leerlauf abgeraten. Welche Modelle würdest du diesbezüglich als frühe (Verstellung bei < 1000 U/min) und welche als späte einstufen?

Grüße
Fritz
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Joan
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von Joan »

Das mit den Zündkabeln steht da tatsächlich auch noch im Commo B Buch. Wird wohl nicht gleich kaputt gehen aber heilsam kanns nicht sein. Vermutlich wird die Spannung aus der Spule ohne Last auch noch ein bischen höher sein und sich dann jeden möglichen Pfad suchen.

Also früh:
ZZP_ComA.png
Spät:
http://www.senator-monza.de/?wM9QUSE1kJ ... TN9EkUBBVT

Bild

Wegen der Leerlaufsache und Verteilerverstellung:
Commo A ausm WHB:
ComA_Verteiler.png
dort fängt es schon unter 1000 Umin an aber hat ziemlich extreme Werte (bei der Automatik) im Vergleich zum Commo B:
RekD_ComB_Verteiler.png
Wenn also der Verteiler bei 1000 noch um 0° Verstellung hat und die Leerlaufdrehzahl bei 800 - 850 liegen soll, seh ich keinen Grund das nicht bei Leerlaufdrehzahl abzublitzen.

Aber ist alles nur Papier...
Was bräuchte man um bei einen Motor das beste Zündkennfeld zu bestimmen? Klopfsensor, Lambdasonde, einwandfreien Vergaser?
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fritz
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von fritz »

Hallo Joan,

vielen Dank für die aufschlußreichen Dokumente! Gestern habe ich mal den 69er 25S mit Prüflampe eingestellt. Bei Gelegenheit schau ich vielleicht mal wie das im Leerlauf mit Stroboskop aussieht. Der Motor ist bisher und danach gut und unauffällig gelaufen. Eigentlich gefällt mir die ruhige meditative Einstellprozedur mit der Prüflampe :mrgreen: .

Mir fällt mein 71er 17N KD von Anfang der Achtziger wieder ein. Er hatte einen frühen Block ohne das hintere Schauloch drin und eine späte Riemenscheibe ohne Markierung. Eine Riemenscheibe aus einem frühen Motor war noch problemlos beim Schrotter vor Ort zu kriegen. Damals lagen Kadett-, Rekord- und Käfermotoren wie Schüttgut herum...

Gruß
Fritz
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Scheich
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von Scheich »

Joan hat geschrieben: 08.05.2021, 01:51

Wenn also der Verteiler bei 1000 noch um 0° Verstellung hat und die Leerlaufdrehzahl bei 800 - 850 liegen soll, seh ich keinen Grund das nicht bei Leerlaufdrehzahl abzublitzen.
hab meine Leerlaufdrehzahl ( Schaltwagen/30 H) immer bei ca. 750 - 800 U/min blitze ich auch so an .
"La plus petite bonne action est meilleure que la plus grande bonne intention."
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Joan
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von Joan »

Hier ist noch die TI mit dem ZZP Zeiger (irgend ne Ebayauktion) :
TI_ZZP_0_5.JPG
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JPS
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von JPS »

Joan hat geschrieben: 06.06.2021, 14:00 Hier ist noch die TI mit dem ZZP Zeiger (irgend ne Ebayauktion) :
TI_ZZP_0_5.JPG
Viel Wichtiger ist der Hinweis das man egal was und wie auf den Zeiger einstellen sollte. Und das der Zeiger wie Vorher zu sitzen hat.

Heißt doch eigentlich das Blechding oder Dorn IMMER den korrekten ZZP anzeigen, zumindest wenn das Schwungrad dazu passt.

Dachte immer "Dorn" ist OT und Blechlasche ist 5° vor Ot..... scheint ja nun nicht mehr der Fall zu sein sondern ZZP wenn die Bauteile zusammenpassen.

Aber das wirft eine andere Frage auf. Gibt es demnach Unterschiede bei der Markierung auf dem Schwungrad? Wenn dem so ist, was passiert wenn man das falsche Schwungrad zum Abblitzen hat weil irgendwann in 50 Jahren mal einer Teile von späteren Motoren verbaut hat (Block oder Schwungrad).... oder ein Schwungrad aus den späten Kisten von nem 6er in nem Rekord, weil größere Kupplung mehr verspricht. Oder es Gemischt wurde wegen 20S ausm E Rekord aber man das Schwungrad vom Rekord C übernommen hat.

Wenn es Unterschiede bei den Markierungen gegeben hat an den Schwungrädern, dann viel spaß beim Abblitzen und Raten ob Schwungrad und Blockmarkierung zueinander passen.
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Joan
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von Joan »

Versteh dich nich so ganz?
Schwungrad immer gleich (wenn Markiert)
Dorn OT
Blech 5° vor OT

Der ZZP ist halt entsprechend der Motorkonfiguration.
Der Blechpfeil lässt ja die Markierungen einfach nur früher fluchten.

Aber ja in der Markierungshölle befinde ich mich.
Es muss wohl Schwungräder geben ohne oder bei mir könnte es sein das das Schauloch im Gussblock irgendwie zu klein is und ich da nicht richtig reinblitzen kann.
Ich muss erstmal wieder mit nem Taster den OT finden.
Scheissspiel wenn man den Motor nicht so einfach drehen kann wegen Automatik und kaum Platz zwischen Kühler und Doppelriemenscheibe.
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JPS
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von JPS »

Joan hat geschrieben: 06.06.2021, 22:38 Versteh dich nich so ganz?
Schwungrad immer gleich (wenn Markiert)
Dorn OT
Blech 5° vor OT
Ja ist das Fakt? in der TI die Du zeigst darf man nicht den Falschen Zeiger einsetzen. Aber man MUSS immer direkt AUF DEN ZEIGER ABBLITZEN.

Zitat: " Die Durchführung der Einstellung bleibt unverändert, da nach wie vor der Zeiger im Schauloch mit der Kugel im Schwungrad fluchten muß."

Wichtig ist das der richtige Zeiger verbaut wird laut TI. Heißt aber für mich das es auch zum Schwungrad passen muß. Also liegt es nahe das es verschiedene Schwungräder gab oder? Sonst wäre ja der Zeiger egal...
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Brender
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von Brender »

Ich lese das auch wie Joan. Schwungrad immer gleich nur der Zeiger am Block nicht. Mal sitzt der auf OT und mal 5° davor...
mfg Sebastian ;)

WHB, ETK auf Anfrage zum Download per PN. Habe Schlossabdeckungen auf Ersatz.
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Joan
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von Joan »

JPS hat geschrieben: 06.06.2021, 22:49
Wichtig ist das der richtige Zeiger verbaut wird laut TI. Heißt aber für mich das es auch zum Schwungrad passen muß. Also liegt es nahe das es verschiedene Schwungräder gab oder? Sonst wäre ja der Zeiger egal...
Ich kann dir nicht folgen.

Ab Werk kommen nur passende Konfigurationen, ab 70 der Blechzeiger wegem anderen Vergasern oder wwI.

Dann geht die TI drauf ein, wie mit Tauschblöcken zu verfahren ist:
Ab Werk sind keine Markierungen am Block und man muss entsprechend Nachrüsten: Entweder Dorn oder Zeiger.

Der richtige ZZP wird also nicht vom Block bestimmt.
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the Brain
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von the Brain »

Also ich verstehe das so das anstatt der Markierung auf der Schwungscheibe der Zeiger variieren kann.
.....und Er lächelt, denn Er weiß: Das Böse siegt immer! 8)

Nix iss mir so lieb , wie der Heckantrieb........
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JPS
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von JPS »

Joan hat geschrieben: 07.06.2021, 06:07

Dann geht die TI drauf ein, wie mit Tauschblöcken zu verfahren ist:
Ab Werk sind keine Markierungen am Block und man muss entsprechend Nachrüsten: Entweder Dorn oder Zeiger.
Also werden alle Motoren mit Stahldorn direkt auf OT eingestellt und die mit Blechpfeil auf 5° vor OT.

Das der ZZP von 0° auf 5° verlegt wurde heisst ja dann das jeder richtig liegt der auf die jeweils vorhandene Markierung einstellt.

Ich hatte immer die 5° vor OT als fixpunkt für die Zündung im Kopf. Aber in der alten Rep-Anleitung steht ja auch ZZP ist OT.

Ich glaube das liegt an der Macht der gewohnheit, ca. 5 Jahre war der ZZP bei OT und 30 Jahre lang dann bei 5° vor. :lol:
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Re: Zündzeitpunkt nach WHB einstellen

Beitrag von Bobber »

Und wie ist das mit den Steuzeiten der Nockenwelle einstellen ? :wink:
:wink:
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