so nach langer Verspätung - einem Umzug, einem Range Rover Kabelbaum und einem ernüchtendem Abend mit dem chinesischen Innenfeinmessgerät - starte ich jetzt hier meinen erster Beitrag zur Restauration Umbau meines 1970er Rekords.
Ich versuche mal so gut es geht meinen Umbau / Restauration hier zu dokumentieren und ich hoffe ihr könnte mir vielleicht bei einigen Frage aushelfen und mir ein paar Anregungen und Input geben.
Ausgangspunkt:
Beim Stöbern in Blocket.se bin ich über folgende Anzeige gestolpert:
Titel: Opel Rekord Coupe 3000 - 3 Bilder mit bescheidener Aussagekraft und keine Beschreibung - 19000SK (1900Euro)
Ich bin sofort hängengeblieben und der Funke war übergesprungen. Den will ich.
Das Glück war mir hold und meine auf Englisch formulierte Anfrage wurde promt auf Deutsch beantwortet. Der Verkäufer hatte seine Jugend in Deutschland verbracht.
Die Karre ist quasi Schrott und eigentlich mehr ein Teilespender als alles andere - könnte man denken - so mit dem klaffenden Loch anstelle eines Getriebetunnel, Rost in den Endspitzen, den Schwellerspitzen und den Kotflügeln, dem ausgeschnittenem Schlossträger und dem nur gering massierten Kühler-Querträger, keiner Innenaustattung außer zwei Omegasitze die quer im Fahrzeug lagen und je 2 Lautsprecherlöchern in den Türen und in der Hutablage. Ganz zu schweigen von dem 24V Ventiler und AR35 für die ordentlich "Platz" gemacht wurde. Batterieträger abgeschnitten, und alles rausgeschmießen was mal original im Motorraum war. Und die Krönung der Schöpfung: Den Achsträger in der Mitte gekappt und das herausgetrennte Stück 8cm weiter hinten wieder angeschweißt - wegen der Omega-Ölwanne. Dasselbe mit der Getriebetraverse. Achso und die "neuen" Batteriekabel für die Kofferraum-Batterie waren zweimal auftrennt und verknoten und dann mit Panzertape "isoliert."
Verbastelt ist kein Ausdruck.
Wohl gemerkt all das hat mit nicht abgeschreckt. Rosa Brille und so. Aber den Preis hat es doch massiv gedrückt...
Abgeschreckt hat all das es den Verkäufer übrigens auch nicht - der arme Kerl wollte unbedingt das Traumauto seiner Kindheit und hat den Trümmerhaufen schon so gekauft - allerdings hat sich in Schweden kein Restaurationsbetrieb da ran getraut....
Aber auf der Plusseite:
Ab Fgstnr. Schaltwagen Coupe,
Ungeschweißt,
Heckstabilisator,
5x14 Felgen
Rückbank mit mittlerer Armlehne,
Kein Rost an hinteren Rahmen,
kein Unterbodenschutz aus dem originalen,
kein Rost an den Lampenkästen,
kein Rost an den Radläufen
24V Motor und den Kofferraum voll mit weiterem Schrott,
Papiere und ein schickes schwedisches Kennzeichen für die Sammlung
Also aufgeladen und ab nach Hause. Bin jetzt der 12. Besitzer laut Schwedischer Zulassungsstelle.
Auf ins Gefecht - wie schlimm kann es werden?
Ein Plan stand fest: 3 Liter Motor, 40er DCOEs, Commodore Umbau, Große Bremsen, Retroschalensitze, Schwarz außen und innen, Eigenbau-Türverkleidungen.
In der Zwischenzeit:
Also Diplo-Bremsen und Radnaben besorgt, sowie Ab Fgstnr Commodore A 2.5 Achsen gekauft, Comma A Wanne & Saugrohr in Dänemark gekauft, ein Getrag 265 hier im Forum gefunden, einen 79er 3.0E Motor geschossen, ein zweitürige Limo für Reperaturbleche zersägt und nebenbei den Wagen ausgeleert. Einen Tunnel in Sachsen aufgestöbert, die Commo-Achsen auseinandere genommen, entrostet und lackiert.
Ein Vorteil ist das man die einzelnen Baugruppe restaurieren kann - ohne gleich das Auto seiner Räder zu berauben.
Ab November geht es dann an schweißen.
Bisherige Rückschläge - Also Gegenwart:
Der 3.0E ist wahrscheinlich im Eimer.
Hab vor zwei Monaten die Kompression gemessen und 2&3 waren schlecht. Ventildeckel abgenommen und ... alles voller Schlamm. Richtig eingebrannt. Ölwannen zugesetzt - dachte erst da wäre kein Öl drinne. In Ermangelung eines Leak-Down-Testers hab ich den Motor vorsichtig zerlegt und der ganze Motor ist voll mit dem Zeug. Die Wasserpumpe war auch komplett zugesetzt mit kristallisiertem Kühlmittel. Der muss ordentlich gequalt haben.
Der Kopf ist jetzt zum Prüfen beim Motorbauer und ich habe mir den Block und die KW vorgenommen. Letztere sieht gut aus - ich mache mal Fotos sobald ich sie aus dem Reinigungsbad hole. Laut Messschraube bin ich noch im Toleranzbereich an den Lagerstellen.
Der Block ist eine andere Geschichte. Auf Risse kann ich erst nach der Reinigung testen aber die Bohrungen machen mir Angst. Kreuzschliff ist noch da aber man sieht blanke Stellen und mein 40€ Innen"fein"messgerät sagt das alle Bohrungen so um die 0.03mm Unrundheit haben. Konizität so um die 0.01 bis 0.02mm. Toleranz für beide Werte 0.013mm...
Sobald ich die Kolben sauber habe, kann ich mir die Ringe und Stege mal ansehen und das Stoßspiel messen... Es bleibt spannend, aber wenn mein Messgerät was taugt riecht es nach 96mm Kolben.
Hier mal ein paar Impressionen - Morgen oder Übermorgen mehr
. Wie viele vorher das von dir wohl vor hatten und gescheitert sind? Das die Leute die ganze Achsaufnahme versetzen, Hammer echt. 
