Man macht sich was vor wenn man sagt früher war alles besser. Bei dem was den heutigen Möhren im Alltag abverlangt wird, von Autofahrern die nicht ansatzweise verstehen wie ihr Auto funktioniert und entsprechend damit umgehen, würden viele der Autos aus der 60iger und 70iger Generation in kürzester Zeit pulverisiert. Mein Alltagsauto Baujahr 2006 wiegt fast das doppelte eines B-Kadetts, braucht weniger Sprit, hat dreimal so viel Leistung, der Motor hat bis über 300000 km klaglos funktioniert und macht richtig Fahrspaß, ohne jede Anstrengung. Fahr mal 1000 km am Stück mit nem B-Kadett und du bist ein paar Tage restlos bedient. Tagesetappen von 1000 km mit dem Rex hatte ich früher auch, ging besser, nur sind da entsprechende Mengen an Kohlenwasserstoffen verbrannt worden....plus die Tatsache das du dann irgendwann mit dem Schrauben kaum noch nachgekommen bist....
Aber so geil mein Alltagswagen ist, letztes Jahr hat mich allein der Tüv mal kurz rund 3000 Euro gekostet. Kat kaputt und noch ein wenig Kleinzeug, was eben so nach 300000 km tot ist, nichts wichtiges, aber summiert sich. Als dann der Tüv drauf war ging die MKL an, Steuerkette fertig und die Zahnräder gleich mit, macht nochmal 2000 Euro. Sollte halt nicht über 300000 km halten nach Ansicht des Herstellers...die Vorgängerversion war stärker dimensioniert....
Man könnte heute Autos bauen die praktisch ewig halten, es gab in der Vergangenheit welche die diesbezüglich nahe dran waren, aber das ist ja gar nicht das Interesse der Hersteller, und sorry, leider auch nicht das Interesse der Kundschaft. Die will nämlich auch immer das Neuste was immer alles gleichzeitig kann und endgeil und modern ist. Manche Autos aus den Neunzigern und frühen 2000-Jahren würden bei entsprechender Pflege wahrscheinlich steinalt werden, aber sorry, es geht für manche gar nicht ein altes Auto mit stumpfem Lack zu fahren, was sollen denn die Nachbarn denken. Oldtimer ist wieder was anderes, aber mit nem Auto von 1995 wirst du schon fast mitleidig belächelt. Wobei, ganz ehrlich, die meisten Autos von 1995 sind in jeder Hinsicht gegenüber unseren Autos ne ganz andere Liga in punkto Zuverlässigkeit, Alltagstauglichkeit, Sicherheit, Spritverbrauch. Nur das keiner sagt: toll, toll, toll, früher gab es noch richtige Autos....was Quatsch ist, man muss sich nur daran erinnern wie schnell manche Karren damals weggefault sind. Man könnte heute endgeile Autos bauen, aber leider geht der Trend in eine andere Richtung. Größer, schwerer und mit allem vollgestopft was die Elektronik so hergibt. Geile Assistenzsysteme auf die auch die letzte Hausfrau und der älteste Rentner nicht mehr verzichten wollen. Nur je komplexer die Möhren werden, umso komplexer und teurer die Fehler die sich einstellen. Siehe unser Ford Ranger in der Firma. Rund 5000 Euro Reparaturen in 2 Monaten. Schnickschnack, adbluesystem, Klimanlage, Kontrollsystem für Luftdruck usw......und ich privat: Hatte vor einiger Zeit nen V6 von Benz, endgeiler Motor, nur bei ner bestimmten Serie hat sich ein Zahnrädchen von ner Ausgleichswelle ganz gern verabschiedet, kein Problem das zu tauschen, das Teil selber kostet ein paar Euro, nur darf dazu der Motor komplett raus. Kostet bei Benz mal schlappe 6000 euro. Oder so toll die Karre war, der Tausch der Steuerketten dürfte sich in Regionen bewegen da kannst du nur noch laut schreien. Ich fand den Ansatz von Dacia zum Billigauto eigentlich ganz spannend, nur leider wird da auch nicht gerade die maximale Lebensdauer angestrebt und okay, ein Dacia Sandero ist jetzt nicht gerade sexy......genug geheult, früher war mit Sicherheit nicht besser...nur anders....ich geh jetzt schlafen...