Solex DIDTA 32/35 schlechtes Standgas

[Klitsche 68]

Hallo liebe Alt-Opel Freunde,

Eine kurze Neuvorstellung: ich heisse Kay, leben in Südfrankreich und bin seit ca. 13 Jahren glücklicher Commodore A Coupe Besitzer.
Als ich die Klitsche damals gekauft habe, hatte ich ne Menge Zeit und habe den Wagen fleissig restauriert. In den letzten 10 Jahren habe ich ausser normalen Pflege nichts weiter machen müssen und habe den Wagen in vollen Zügen genossen. Bei der Restauration haben mir natürlich viele Tips und hilfreiche Ratschläge von den hiesigen Frumsmitgliedern weitergeholfen.
Hier ein kleines Foto aus dem letzten Jahr.[image]

Es ist ein 1968er; 2,5S mit Handschaltung. Gemischaufbereitung: Solex DIDTA 32/35 (der mit 5 Schrauben am Deckel und ohne Leerlaufluftventil am Drosselklappenteil)

Am Vergaser verzweifle ich im Moment.
Da sich das Vergaserverhalten in den letzten Jahren etwes verschlechtert hat, habe ich nun den Vergaser überholt... aber da fängt das eigentliche Problem an!
Die all bekannten Probleme hatte er natürlich auch vorher wie: schlechtes Warmstartverhalten, schlechtes Kaltstartverhalten, leicht ruckeliger Übergang von der 1. Stufe in die 2. Stufe.

Den Vergaser habe ich vor 13 Jahren vom Fachmann restaurieren lassen (inkl. Drosselklappenwellen und Buchsen und allem was dazu gehört.
In diesem Jahr habe ich den Vergaser zerlegt, gereinigt, alle Kanäle durchgeblasen, Membrane und Dichtungen getauscht und nach dem Reparaturhandbuch geprüft und teilweise neu eingestellt.

Im Moment sieht es so aus: Startverhalten unverändert, er läuft in allen Drehzahlbereichen gut, auch nicht zu Mager, oder zu Fett.
Allerdings im Standgas total schlecht. Drosselklappen sind nach Werksangaben eingestellt: 0.05mm für die 2. Stufe und 1,08mm für die 1. Stufe, Starterklappe bei Betriebstemperatur komplett offen.
Problem N°1: das Verstellen der Leerlaufgemischschraube hat keinerlei Einfluss auf den Motorlauf ?? Warum verstehe ich nicht
Problem N°2: im Leerlauf wird bereits aus dem Einspritzrohr ungleichmässig Kraftstoff in die 1. Stufe gesaugt. Warum weiss ich nicht
Problem N°3: auch aus dem Vorzerstäuber der 1. Stufe wird schon Kraftstoff angesaugt (beachtliche Mängen)

Ich habe schon zweimal alles zerlegt, überprüft und kann den Fehler nicht finden.
Schwimmer in Ordnung und noch der Selbe wie vorher, Nadelventil habe ich mit dem alten verglichen und sind identisch, 2mm Kupferdichtung unter dem Nadetventil ist auch verbaut (Kraftstoffpegel sollte also stimmen)

Ich habe auch das Anreicherungsventil zerlegt und die Membrane getauscht. (kann das die Fehlerquelle sein?)

Jede Idee ist herzliche willkommen.

Grüsse aus Toulouse.

[fritz]

Hallo,

ich hatte vor Jahren ein ähnliches Problem (Commodore A 2/69 mit DIDTA 32/35 aus Frankreich). Der Wagen war lange gestanden. Es kam immer Benzin im Leerlauf aus dem schrägen Anreicherungsrohr. Einmal habe ich bei laufendem Motor die Gemischschraube ganz hineingedreht und plötzlich kam nichts mehr aus dem Anreicherungsrohr und der Motor ging aus. Seitdem ist das Problem weg. Warum, weiß ich nicht. Dichtungen und Membranen sollte man schon erneuern und die Unterdruckdose für die zweite Stufe sollte bei der Montage mit einer geringen Menge Dichtmittel (z.B. Dirko grau) abgedichtet werden. Nicht zuviel, da sonst der Unterdruckkanal blockiert werden kann.

Gruß
Fritz

[Joan]

Ich kenn das vom INAT, habs auch schon bei anderen gelesen.
Leider noch keine Lösung dazu aber auch seit Jahren nicht mehr verfolgt.
Ich hatte ein Pärchen überholt mit dem selben Ergebnis.
Auch geglaubt was vergessen zu haben, nochmal alles gescheckt, Fehler blieb.

Eine mögliche Idee war das man eine falsche Dichtung verbaut hat.
Die gabs in zig Versionen mit kleinem Loch hier und Kanal blockiert da...
wenn man bei der ersten Demontage nicht die alte Dichtung abfotografiert hat, schwierig.

Dunkle Erinnerungswolken ob der @Brender nicht auch das Prob hatte?

[Brender]

Ja, hatte ich. Problem Nummer 2 ist das Kugelventil am Röhrchen. Du musst das raus ziehen und unten dran ist eine Kugel die das verschließt und nicht im Standgas angesaugt wird. Bei mir war Dreck drin. Kann auch mal Bilder Forsten.

Also das hier. Gibts auch in länglich und nicht als Kugel.

Unbenannt.JPG (24.67 KiB) 943 mal betrachtet

Edit: Joan hat recht, es wurden nicht nur die Deckelschrauben und das offensichtliche Belüftungsventil geändert sondern auch kleinere Bohrungen etc. Ich habe mir extra die originale Dichtung aufgehoben



Den Deckel hast du geplant?



Hier die Wirkungsweise im Leerlauf. Sprit wird von der Hauptdüse rüber zur Leerlaufdüse und dann runter zur Co Schraube gesaugt. Es darf also nur unterhalb der Klappe Sprit kommen. Deine Leerlaufdüse reagiert wahrscheinlich nicht, weil schon zu viel Sprit im System ist. Nur beim Kaltstart kommt aus dem Einspritzrohr noch Sprit mit dazu um das Gemisch anzufetten und ja, das ist eine erhebliche Menge. Da suppt richtig gut Sprit rein, wird aber schnell weniger. Wenn er warm ist, muss das Rohr zu sein und erst beim Gas geben Sprit kommen.

[Klitsche 68]

Vielen Dank für eure Beiträge.

Ich werde dann doch noch mal alles zerlegen.
-Vielleicht wirklich eine falsche Dichtung zwischen Vergaserfuß und Drosselklappenteil verbaut.
-Das Einspritzrohr hatte ich letztens gecheckt, werd aber noch mal genauer prüfen... bin mir nicht sicher ob das Kugeventil (bei mir ein Konus) richtig funktioniert.

Leerlaufgemischschraube ganz zu, habe ich alles durchprobiert, aber ohne Erfolg.

Bin für weitere Ideen immer dankbar.
Ich werde berichten ob ich den Fehler gefunden habe.

[Cord]

Moin,

hatte mein Rekord mit dem Solex auch.
Im Endeffekt war der Unterbrecherkontakt hinüber.
Kann also auch gerne mal an der Zündung liegen.

Gruß Cord