Motorinstandsetzung

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G.Love
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Motorinstandsetzung

Beitrag von G.Love »

So,

ich muss mich wohl intensiver mit dem Thema auseinandersetzen. Hab ich prinzipiell auch echt bock drauf. Die Kosten sollen sich aber möglichst im Rahmen halten. Es geht um den 2,5S.

Ich würd mich gern erstmal mit der Bestandsaufnahme befassen.

Könnt Ihr mit sagen welche Messmittel ich da brauch? Innenmessuhr von/bis mm?

Stehen alle relevanten Grenzabmaße im WHB?

Zum Motorblock: Woran erkenne ich Kernschrott? Abgesehn von Rissen. Wenn die Zylinder noch im Maß sind, kann die Oberfläche durch Hohnen wieder fit gemacht werden, oder lohnt sich das immer nur in Verbindung mit dem Aufbohren aufs nächste Übermass? Ich meine bei leichten Riefen?

Danke für die Hilfe.


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sable
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Beitrag von sable »

Die Frage hast du dir schon selbst beantwortet- Kernschrott ist es dann, wenn Beschädigungen in den Zylindern nicht mehr durch Aufbohren beseitigt werden können.
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matthes
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Beitrag von matthes »

Also einen Motorblock selbst zu überarbeiten, bedarf bei Schleifarbeiten ( Kreuzschliff oder auf Übermass bringen ) doch schon einen gewissen Maschinellen Aufwand. Wenn man das nicht gewerblich macht, würde ich sagen, lohnt sich das nicht. Bei einem Motor alle paar Jahre, ist man besser bedient, einen Motorinstandsetzer damit zu beauftragen. Ggf. gibt es aus div. Foren einige Wenige, die das günstig machen, wenn man denen einen bereits zerlegten Motorblock vorbeibringt und auch selbst wieder alles zusammenbaut.
Ein Motor braucht halt eine gute Kompression auf allen Zylindern und eine ausreichende Menge Schmiermittel an den Zylinderwänden. Das will halt sorgfältig gemacht sein.
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G.Love
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Beitrag von G.Love »

Ok. Ich meinte eigentlich auch ob mann noch maßhaltige Zylinder mit Oberflächenriefen durch Hohnen retten kann.

Ist wahrscheinlich von Fall zu Fall anders. Durch probieren rausfinden? Taugen die Dreiarmigen Hohngeräte für die Bohrmaschine was?
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G.Love
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Beitrag von G.Love »

Bei der Kompression gehts bei meinem jetzt verbauten Motor schon los.

Hab am WE mal diese gemessen.

Zuerst auf allen 6 Pötten ca 7 bar (fand ich schon recht bescheiden). Dann nach einfössen von ein wenig Öl bei einigen Zylindern eine Eröhung von bis zu 1,5 bar. :?

Er verbraucht auch Öl wie nix. Allerdings dachte ich bisher die Kolben wären nicht die Ursache. Hab mal gehört er müsste dann eigentlich bei einem Druckverlust über das Kurbelgehäuse (bei def. Kolben) im Luftfilter Ölpampe sammeln. Ist nicht der Fall.

Ich hab hier noch einen anderen Motor liegen. Der macht aber auch nen schlappen Eindruck. Ich würd halt gern wissen wie ich am besten an die Sache Rangehe ohne gleich Haufenweise Geld zum Fenster raus zu schmeissen.

Daher auch die Anfrage nach den Messmitteln.
Zuletzt geändert von G.Love am 17.06.2009, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Motorwagen
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Beitrag von Motorwagen »

Moin

ich glaube das man für sowas eine Menge Erfahrung braucht und das erklären über das Internet bei so einem komplexen Thema fast unmöglich ist.
Vor dem großen Messen steht die Sichtprüfung an und die halte ich persönlich für sehr wichtig und für kaum möglich in einem Forum zu erklären
Das beste ist du nimmst dir einen erfahrenen Schrauber zur Seite und der erklärt dir das direkt an deinem Block/Kopf


Gruß
Heiko
.....aber ich habe ja keine Ahnung von alten Autos!
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matthes
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Beitrag von matthes »

Mein Motorinstandsetzer rief mich damals nach dem zerlegen des Motors wegen verschlissener Nockenwelle an und teilte mir mit, das in einem Zylinder Riefen drin sind. Folge Übermaßkolben auf allen vier Zylindern notwendig. Ob also ein Kreuzschliff reicht ? Und für die Bohrmaschine Schleifaufsätze reichen ? Ich denke eher nicht. Da gab es mal einen Bericht im Fernsehen über professionelle Motorinstandsetzung bei BMW. Die hatten auch so PVC Schablonen für die Zylinderwand, mit der sie sehen konnten, wie viel Öl auf der Zylinderwand hängenbleibt. Das war halt ein professioneller Betrieb. Mag sein das mit einfachen Handmitteln der Motor noch 10tkm abspult, kann aber auch sein, das der Motor hinterher noch schlechter geht.
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sable
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Beitrag von sable »

G.Love hat geschrieben: Taugen die Dreiarmigen Hohngeräte für die Bohrmaschine was?
Generell kann mann damit arbeiten, aber Du brauchst schon Übung um ein brauchbares Ergebnis zu erreichen.
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G.Love
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Beitrag von G.Love »

Werden die Kolbenringe eigentlich immer nach einer Demontage der Kolben erneuert? Oder nur nach besagtem Aufbohren auf das entsprechende Übermass erweitert?
Jörg
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Beitrag von Jörg »

In der ,, Oldtimer - Markt " stand vor einiger Zeit, daß diese 3-armigen Hohngeräte neuerdings von diesen Hohnbürsten abgelöst werden.
Sollen leichter handhabbar sein.
Sehen aus wie Klobürsten mit Schleifkugeln an den Spitzen.
Übrigens :
Die Anschaffung teurer Meßgeräte lohnt sich nicht für EINEN Motor.
Und billige Meßgeräte vom Flohmarkt sind nicht geeicht bzw. kalibriert.
Mit den Meßwerten kannst du nichts anfangen.
Gruß Jörg
...hatte ich nicht in Erinnerung, daß du Machinenbau studierst ?
Müsstest du eigentlich selber wissen.
Jörg
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Beitrag von Jörg »

Kolbenringe werden erneuert, wenn das Spaltmaß nicht mehr ausreicht.
Dazu wird der Ring in den Zylinder eingeführt und mit dem Kolben bis zur Mitte des Zylinders geschoben.
Dann mißt man das Stoßspiel des Kolbenringes.
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G.Love
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Beitrag von G.Love »

Jaaaaaaa. An dem studieren war was dran. So ganz unbeholfen bin ich ja auch wieder nicht. Aber in Sachen Motorrevision ist Erfahrung ja durch nichts zu ersetzen und die ist hier doch massenhaft vertreten.

Mit dem Werkzeug ist das ja immer so ne Sache. Hab eigentlich noch vor die Schrauberei eine Weile weiter zu führen. Da ist so ne Messuhr ja nicht weg. Oder son schönes Haarlineal?

Hast aber natürlich recht. In vernünftiger Qualität ist da das Dispo schnell ausgereizt.
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Der Redundant
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Beitrag von Der Redundant »

Moin,

für die Messung der Zylinder brauchst du ein Innenfeinmessgerät, dass es dir ermöglicht, die Zylinderdurchmesser auf drei oder mehr verschiedenen Höhen zu messen.

Für die Lagerstellen der Kurbelwellenlagerstellen brauchst eine Bügelmessschraube (50 - 75 mm). Bei den Lagerstellen geht es um Tausendstel mm. Das Werkstück sollte also möglichst nah an 20° C temperiert sein.

Honen ist eine gute Idee. Die Dreiarmhongeräte sind brauchbar. Aber die Flexhone-Bürsten sind besser. Der deutsche (vermutlich) Alleinvertrieb hat vor der Preisfestlegung offenbar schlechtes Zeug geraucht. Besser in den USA (eBay) bestellen.

Ob die notwendigen Maße im WHB stehen, weiß ich gar nicht. In der Bucheli-Reparaturanleitung stehen sie drin.

Kernschrott sieht so aus (u.a.):

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Bild

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PS: Wenn es um gute Arbeit an Motoren geht, wird es immer teuer! :wink:
"Die herrschenden Eigenschaften der Menschen sind nicht jene, welche sie zur Schau tragen, sondern im Gegenteil jene, welche sie am liebsten verbergen" (Luc de Clapiers)
Ein Satz, der speziell bei Leitfiguren beachtet werden sollte!
Jörg
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Beitrag von Jörg »

Ich hab bis jetzt nur meine Motorradmotoren überholt.
Geht folgendermaßen :
Wenn man am oberen Totpunkt der Kolbenringe mit dem Fingernagel eine Stufe in der Zylinderbahn fühlt, muß eine Übermaßbohrung rein.
Und wenn das Kolbenringstoßspiel zu groß ist, müssen neue Kolbenringe rein.
Wenn das Stoßspiel der Ringe sich sehr ändert, wenn man bei OT oder in der Zylindermitte mißt, ist die Bohrung tonnenförmig verschlissen und muß auch auf das nächste Übermaß aufgebohrt werden.
Sind jetzt nur Erfahrungswerte bei luftgekühlten Motorradmotoren, die etwas größere Toleranzen haben.
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matthes
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Beitrag von matthes »

G.Love hat geschrieben:Werden die Kolbenringe eigentlich immer nach einer Demontage der Kolben erneuert? Oder nur nach besagtem Aufbohren auf das entsprechende Übermass erweitert?
Bei Übermass werden die kompletten Kolben erneuert !
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