Schweller einschweißen

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dematerialisierer
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Beitrag von dematerialisierer »

Im Pilgerschritt kann man nicht nur auf Stoß verschweißen, sondern eigentlich alles. Kehlnähte usw. Sinn des Ganzen ist, den Materialverzug schon beim Schweißen zu steuern, nicht nachher irgendwie richten zu müssen. Man schweißt wie folgt: Zum Beispiel eine waagerechte Naht auf Stoß an zwei Blechen, die nebeneinander liegen von links nach rechts: Beginn bei cm 3, Ende bei cm 0, nächstes Ansetzen bei cm 6, Absetzen bei cm 3, Ansetzen bei cm 9 Absetzen bei cm 6. Dabei soll verhindert werden, dass sich der Stoß bzw der Spalt zwischen den Bauteilen verändert und das Werkstück aus der Flucht gerät.
Beim Schweißen an Pkw spielt der Pilgerschritt eigentlich keine Rolle. Vielmehr geht dort die Wärme derartig in die Materialfläche (weil dünn), dass es Dellen und Beulen gibt. Wer im Dünnblechbereich Naht schweißt, kommt um ein Abkühlen nicht herum. Ich benutze dafür Wärmeschutzpaste, die neben dem zu schweißenden Bereich aufgebaut wird, oder schweiße Punkt für Punkt, bis die Naht zu ist, mit Abkühlen mit nem Schwamm. Dabei kann es allerdings leicht passieren, dass durch das Abkühlen das Blech zu sehr schrumpft. Mit einem Mal machts "Pock" und man hat z. B. im flexiblen, weichen Teil einer Tür ne großflächige Beule oder Springbeule. Trotzdem ist geschlossene Naht dort wo es geht und sinnvoll ist, die schönste Variante ohne Rostbrücke wie beim Lochpunktschweißen.
Man könnte hier noch viel schreiben. Man muss seine Erfahrungen aber oft selber machen. Pilgerschritt bei Karosseriearbeiten halte ich jedenfalls für unsinnig.


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CH-GS
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Beitrag von CH-GS »

Aufgrund der Tatsache, dass Bleche an vielen Stellen am KFZ ja bauartbedingt zwingend überlappend punktverschweisst sind (Außenschweller-Innenschweller/Übergang Seitenwand-Schweller etc.) und die Stellen bei richtiger Vorbereitung auch nicht rosten, halte ich das Stoßschweißen an der oberen Schnittkante nicht für unbedingt notwendig. Ich habe an meinem BMW 318 vor fast zwanzig Jahren beide Methoden ausprobiert und da ist bis heute an den Stellen nichts unterrostet. Man sollte halt einen Schweißprimer oder Inoxspray verwenden und die Überlappung vielleicht auch nicht übermäßig groß wählen, absetzen empfiehlt sich auch um weniger zu spachteln.
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comander
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Beitrag von comander »

Moin,

wenn wir schon beim absetzen bleiben, dann bitte die abgesetzte Sicke hinterher Punkt für Punkt zuschweißen, oder verzinnen.
Da ansonsten der Spachtel in der Sicke nachfällt und aus der Überlappung auch Feuchtigkeit in den Spachtel ziehen kann.

Frank
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CH-GS
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Beitrag von CH-GS »

Wobei nach einigen Quellen überlappende Bleche nicht verzinnt werden sollten, zumindest bei Punktschweissung mit Abständen dazwischen. Hatte aber andererseits bei meinem Ascona B einen knapp 20 Jahre verzinnten nur gepunkteten, überlappt eingeschweissten Radlauf rausgetrennt und der war an diesen Stellen einwandfrei.
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Killdozer
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Beitrag von Killdozer »

das hatte ich auch schon gehört das die Säure vom Flussmittel in die Sicke läuft und dann das Blech angreift.
Aber die kleinen Stellen die ich Probe mäßig verzinnt habe sehen nochganz gut aus nach 1 Jahr.... :roll:
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dematerialisierer
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Beitrag von dematerialisierer »

Es gibt auch säurefreie Verzinnungspaste.
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comander
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Beitrag von comander »

Hi,
wenn Du die Sicke vor dem verzinnen erst Punkt für Punkt zu schweißt kann dir das nicht passieren. :wink:


Gruß
Frank
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dematerialisierer
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Beitrag von dematerialisierer »

Schweißnähte, die dicht aussehen, sind es oft nicht. Hab mal nen Tank für mein Boot geschweißt und ihn nachher abgedrückt. Bis das dicht war... :lol:
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comander
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Beitrag von comander »

Darum hinterher auch immer gut Hohlraumversigelung rein, damit es die nächsten 40 Jahre hält. :wink:
Ich mach das seit 25 Jahren, von allem was ich bisher geschweißt habe, egal in welcher vorm ist noch nichts zurück gekommen, da ist eher der Rest weg gerährt :lol:
Als Hohlraumversigelung kann ich DINOL sehr empfehlen.
Beim stumpf aneinander schweißen, kannst Du noch, soweit man hinkommt, eine Lampe hinter halten, um von außen zu sehen , ob alles zu ist.
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dematerialisierer
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Beitrag von dematerialisierer »

Hohlraummumpe ist das a und o. Ich nehme Mike Sanders.
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Killdozer
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Beitrag von Killdozer »

ja werde mal etwas rum probieren..stelle dann mal ein paar bilder ein von dem Ergebnis.
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Motorwagen
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Beitrag von Motorwagen »

wenn ich jetzt so die Beiträge lese dann frage ich mich warum selbst im Meilenwerk in Berlin schlecht restaurierte Autos stehen :o
Warum finde ich auf keinem Treffen ein gut gemachten Wagen sondern nur Autos bei denen man sieht das sie gemacht wurden?
.....aber ich habe ja keine Ahnung von alten Autos!
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sable
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Beitrag von sable »

snaring hat geschrieben:wenn ich jetzt so die Beiträge lese dann frage ich mich warum selbst im Meilenwerk in Berlin schlecht restaurierte Autos stehen :o
Warum finde ich auf keinem Treffen ein gut gemachten Wagen sondern nur Autos bei denen man sieht das sie gemacht wurden?
Weil die gut gemachten Restos nun mal länger dauern... schlage vor, du schaust in 5 Jahren noch mal genauer nach :wink:
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opelfreund
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Beitrag von opelfreund »

snaring hat geschrieben:wenn ich jetzt so die Beiträge lese dann frage ich mich warum selbst im Meilenwerk in Berlin schlecht restaurierte Autos stehen :o
Warum finde ich auf keinem Treffen ein gut gemachten Wagen sondern nur Autos bei denen man sieht das sie gemacht wurden?

Wart's ab ... :wink:
Nicht alles was sich reimt ist ein Gedicht.
Und nicht alles was zwei Backen hat ist ein Gesicht.

Heinz Erhardt
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Killdozer
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Beitrag von Killdozer »

bin mittlerweile schon 2 jahre dabei....hoffe es wird ein überzeugendes Ergebnis....erstes Auto aber in zwei Jahren schon viel dazu gelernt! 8)
Weitere werden folgen denke ich....
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